Afghane in Haft getötet Tribunal verurteilt US-Soldaten
06.08.2011, 07:15 Uhr
(Foto: dpa)
Die Strafe ist vergleichsweise milde. Im Prozess um die gezielte Ermordung von Zivilisten in Afghanistan verurteilt ein US-Militärtribunal einen US-Soldaten zu drei Jahren Haft.
Im Prozess um die gezielte Ermordung von Zivilisten in Afghanistan ist ein weiterer US-Soldat verurteilt worden. Adam Winfield wurde von einem Militärtribunal auf dem Stützpunkt Lewis-McChord im Bundesstaat Washington zu drei Jahren Haft verurteilt, nachdem er gestanden hatte, im Mai 2010 einen unbewaffneten Afghanen in US-Gewahrsam getötet zu haben. Die Strafe für den 23-Jährigen fiel geringer aus, weil er gegen andere beteiligte Soldaten ausgesagt hatte. Die Angeklagten hatten versucht, ihre Taten als Notwehr zu tarnen. Es sollte so aussehen, als hätten die Einheimischen sie angegriffen.
Im März war Jeremy Morlock wegen der gezielten Ermordung von afghanischen Zivilisten in Afghanistan von dem Militärgericht zu 24 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte gestanden, mit vier Kameraden während des Einsatzes in Afghanistan ein gebildet und Jagd auf Einheimische gemacht zu haben. Die Anklage hatte dem Soldaten zur Last gelegt, aus reiner Mordlust getötet zu haben. Morlock gab zu, sich im November 2009 mit einigen anderen in Kandahar stationierten Soldaten verschworen zu haben, um Afghanen ins Visier zu nehmen. Im Januar 2010 hätten sie dann den ersten Zivilisten getötet: Als ihnen bei einem Patrouillengang ein Afghane entgegengekommen sei, hätten sie das Feuer aus Maschinengewehren eröffnet, der Mann sei im Kugelhagel gestorben.
Sieben weitere Soldaten wurden wegen der versuchten Vertuschung der Taten angeklagt. In den Ermittlungen waren grausige Details ans Licht gekommen. Die Soldaten behielten Gebeine ihrer Opfer als Trophäen. Morlock selbst führte Ermittler an einen Ort, wo die Gruppe abgetrennte Finger aufbewahrt hatte. Zudem schossen sie Fotos von sich und ihren Opfern.
Quelle: ntv.de, AFP