Politik

Rebellen formieren sich neu Trügerische Ruhe im Tschad

Nach dem vorläufigen Ende der blutigen Kämpfe in der tschadischen Hauptstadt N'Djamena haben erste Aufräumarbeiten begonnen. Die Ruhe scheint aber trügerisch: Die Regierung erklärte zwar, sie habe das gesamte afrikanische Land wieder "vollkommen unter Kontrolle". Nach französischen Erkenntnissen scheinen sich die Rebellen jedoch lediglich neu zu gruppieren.

Bei den Kämpfen in N'Djamena am Wochenende waren nach ersten Berichten von Hilfsorganisationen mindestens 100 Menschen getötet worden. Die Zahl der Verwundeten wurde von "Ärzte ohne Grenzen" mit mindestens 700 angegeben.

Der französische Außenminister Bernard Kouchner berichtete im Rundfunk von der Neugruppierung der Rebellen. Rund 30 Kilometer vor der Hauptstadt hätten sie 100 bis 200 Fahrzeuge zusammengezogen. Verteidigungsminister Herv Morin sagte, dass zusätzliche Rebellentruppen von der sudanesischen Grenze in Richtung N'Djamena unterwegs seien.

Rebellensprecher Abderaman Koulamallah erklärte, die Rebellen hätten ihre Ziele nicht aufgegeben. Er rief Frankreich auf, sich aus dem Konflikt herauszuhalten. "Frankreich läuft Gefahr, sein Gesicht im Tschad zu verlieren und das Leben aller seiner Bürger in Afrika in Gefahr zu bringen", sagte er dem Sender RFI zufolge.

Nach dem Abflauen der Kämpfe kehrten unterdessen hunderte von Flüchtlingen aus dem nahen Kamerun nach N'Djamena zurück. Frankreich will zwei Flugzeuge mit 80 Tonnen Hilfsgütern nach Kamerun schicken, wo sich bis zu 30.000 tschadische Flüchtlinge aufhalten sollen.

Quelle: ntv.de

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