Politik

Rumsfeld will sich nicht festlegen Truppenabzug aus dem Irak

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat es entschieden abgelehnt, ein Datum für den Abzug der amerikanischen Truppen aus dem Irak festzusetzen. Ein solcher Schritt wäre ein Fehler, warnte Rumsfeld mit Blick auf den Vorstoß einer Gruppe republikanischer und demokratischer Abgeordneter, die eine Festlegung auf einen Abzug bis 2006 fordern. "Eine Frist wäre eine Rettungsring für die Terroristen im Irak", sagte der Minister in einer Anhörung des Streitkräfteausschusses des Senats weiter. Zeitliche Abläufe ließen sich in Kriegen nicht vorhersagen.

Rumsfeld verteidigte insgesamt den US-Kurs im Irak. "Diejenigen, die sagen, wir sind dabei diesen Krieg zu verlieren, liegen falsch", erklärte der Pentagonchef. Er verwies auf Fortschritte bei der Ausbildung und Ausstattung der irakischen Sicherheitskräfte, unterstrich aber zugleich, dass es auch nach einem US-Truppenabzug "einige Gewalt" im Irak geben werde.

Auch Generalstabschef Richard Myers betonte bei der Anhörung, es gebe noch "viele, viele Herausforderungen", "aber wir befinden uns auf dem richtigen Weg". Es wäre "katastrophal", den Irak zu verlassen, "bevor unsere Aufgabe erfüllt ist", fuhr der Generalstabschef fort.

Im Irak sind rund 135.000 US-Soldaten stationiert. Aus Meinungsumfragen geht hervor, dass die Unterstützung für den Irak-Einsatz in der amerikanischen Bevölkerung zusehends schwindet. Am Mittwoch hatte sich der führende Demokrat im Streitkräfteausschuss des Senats, Carl Levin, für ein Ultimatum an die Iraker ausgesprochen. Danach soll die US-Regierung mit einem umfassenden Truppenabzug für den Fall drohen, dass bis zur festgesetzten Frist im kommenden Februar keine Einigung über eine Verfassung zustande kommt.

Quelle: ntv.de

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