Politik

USA bestätigen offiziellen Antrag Türkei drängt auf Auslieferung von Gülen

Die Türkei hat gegenüber den USA offiziell die Auslieferung von Fethullah Gülen beantragt.

Die Türkei hat gegenüber den USA offiziell die Auslieferung von Fethullah Gülen beantragt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit Wochen schon verlangt die Türkei die Auslieferung von Fethullah Gülen. Jetzt liegt den USA ein offizieller Antrag vor. Das Ersuchen steht allerdings nicht im Zusammenhang mit dem gescheiterten Putschversuch.

Jetzt ist es offiziell: Das USA haben den Eingang eines offiziellen Antrags der Türkei zur Auslieferung des islamischen Predigers Fethullah Gülen bestätigt. Nach Angaben der Regierung begründet die Türkei diesen nicht mit dem gescheiterten Putschversuch vom 15. Juli.

"Wir können jetzt bestätigen, dass die Türkei die Auslieferung von Herrn Gülen beantragt hat", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums. "Aber ich würde das Gesuch nicht als mit dem Putschversuch zusammenhängend charakterisieren." Nähere Angaben zu den Unterlagen, die die Türkei eingereicht hatte, wurden nicht gemacht. Es betreffe "nicht den Putschversuch", hob der Sprecher allerdings hervor.

Ankara dringt seit Wochen auf die Auslieferung des im US-Exil lebenden Predigers Gülen. Die türkischen Behörden stellten aber erst Anfang des Monats einen Haftbefehl aus. Darin wird dem 75-jährigen Geistlichen offiziell zur Last gelegt, den Befehl für den Umsturzversuch in der Türkei gegeben zu haben. Gülen weist die Vorwürfe entschieden zurück.

Beweise statt Anschuldigungen

In den vergangenen Wochen hatte die US-Regierung hervorgehoben, dass sie noch keinen formellen Auslieferungsantrag der Türkei erhalten habe. Außerdem rief Washington die türkische Justiz auf, Beweise vorzulegen, statt lediglich Anschuldigungen vorzubringen.

US-Diplomaten und Beamte des US-Justizministeriums wollen den Fall Gülen mit den türkischen Behörden erörtern. Für diesen Mittwoch steht ein Besuch des US-Vizepräsidenten Joe Biden in der Türkei auf dem Programm. Dabei dürfte der Auslieferungsantrag eine erhebliche Rolle spielen.

Der Streit über Gülen belastet schon jetzt die Beziehung der beiden Nato-Partner. Ankara warnt, dass eine endgültige Ablehnung von Gülens Auslieferung die beiderseitigen Beziehungen schwer beschädigen würde.

Quelle: ntv.de, ame/dpa

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