Politik

300 Polizisten in NRW und Niedersachsen im Einsatz Türkische Radikale festgenommen

DHKP-C-Aktivist Sadi Naci Ö. (l.) steht im Februar 2012 wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf.

DHKP-C-Aktivist Sadi Naci Ö. (l.) steht im Februar 2012 wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit Selbstmordanschlägen und Morden will die türkische Terrorgruppe DHKP-C die Macht übernehmen. Das Geld für den Kampf kommt unter anderem aus Deutschland. Das wollen die Sicherheitsbehörden beenden.

Die deutschen Sicherheitsbehörden sind erneut gegen die türkische Terrorgruppe "Revolutionäre Volksbefreiungspartei/-front" (DHKP-C) vorgegangen. Zwei Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 33 und 47 Jahren, die dem Führungskader der marxistischen Gruppe zugerechnet werden, wurden in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen festgenommen, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Zudem seien mehrere Wohn- und Vereinsräume in Deutschland, Österreich, Belgien und den Niederlanden durchsucht worden. Die DHKP-C strebt die gewaltsame Machtübernahme in der Türkei an. Das Geld für den Kampf wird unter anderem in Deutschland gesammelt.

Der DHKP-C werden seit ihrer Gründung 1994 mehrere Tötungsdelikte sowie etliche Brand- und Sprengstoffanschläge zur Last gelegt. Dafür benutzt sie auch Selbstmordattentäter. Zuletzt hat sich die Terrorgruppe zum Anschlag auf die US-Botschaft in Ankara am 1. Februar 2013 bekannt, bei dem der Attentäter und ein Wachmann getötet sowie drei weitere Menschen verletzt wurden.

Der Generalbundesanwalt ging gemeinsam mit mehreren Landesbehörden vor. Ein Mann und eine Frau wurden nach Haftbefehlen des Bundesgerichtshofes in Niedersachsen festgenommen. Dabei waren auch Beamte der Polizeipräsidien Hagen und Wuppertal im Einsatz. Im Rahmen dieser Aktion wurden zwölf Durchsuchungen in Deutschland, Österreich und den Niederlanden angeordnet.

Mehr als 300 Beamte im Einsatz

Parallel dazu stellte das Oberlandesgericht Düsseldorf zwei weitere Haftbefehle aus und ließ 23 Räumlichkeiten inspizieren. Darunter waren auch Wohnungen von vier weiteren Beschuldigten. Eingebunden war ebenfalls die Generalstaatsanwaltschaft in Hamburg, die auf dem Weg der Rechtshilfe Wohnräume von Beschuldigten in Belgien und Berlin durchsuchen ließ. Insgesamt kamen mehr als 300 Beamte zum Einsatz.

Die beiden Männer in der Obhut der Bundesanwaltschaft werden als hochrangige Führungskader eingestuft. Sie sollen überwiegend in Nordrhein-Westfalen Geld für die Terrorgruppe gesammelt und weitergeleitet haben. Über die Höhe der Summe wurde nichts bekannt. Die in Nordrhein-Westfalen Festgenommenen gelten als Funktionäre und waren laut Mitteilung ebenfalls mit der Geldbeschaffung befasst. Die weiteren Ermittlungen liegen in der Hand des Bundeskriminalamtes sowie der Landeskriminalämter in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Hamburg.

Quelle: ntv.de, dpa

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