Fünf Jahre nach Mord an de Mello UN-Gesandter wieder im Irak
18.02.2008, 20:53 UhrFünf Jahre nach dem tödlichen Anschlag auf ihren Irak-Sondergesandten schicken die Vereinten Nationen wieder einen Vertreter in den Golfstaat. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR werde den Sitz seines obersten Repräsentanten für den Irak umgehend von Amman nach Bagdad verlegen, kündigte Flüchtlingskommissar Antonio Guterres in der jordanischen Hauptstadt an. Die Organisation werde ihren Kandidaten für den Posten in den kommenden zwei Wochen der irakischen Regierung zur Zustimmung vorlegen.
Die Entscheidung sei Teil der verstärkten Bemühungen der Vereinten Nationen in dem Land, sagte Guterres weiter. Das Hilfswerk will demnach zudem die Zahl seiner Mitarbeiter in Bagdad von zwei auf fünf erhöhen. Der Großteil der Teams soll allerdings weiterhin in Amman bleiben.
2003 waren bei einem Bombenanschlag auf die UN-Vertretung in Bagdad 22 Menschen getötet worden, darunter der UN-Sonderbeauftragte Sergio Vieira de Mello. Seither haben die Vereinten Nationen ihre Arbeit in dem Land vor allem vom benachbarten Jordanien aus koordiniert. Rund 2,2 Millionen Iraker sind in den vergangenen zwei Jahren wegen der anhaltenden Gewalt geflüchtet. Schätzungen des irakischen Roten Halbmonds zufolge sind davon allein 1,5 bis zwei Millionen Menschen nach Syrien geflohen, der Rest nach Jordanien. Innerhalb des Irak sei etwa dieselbe Zahl von Menschen vertrieben worden.
Quelle: ntv.de