Politik

Eine Milliarde Menschen unterernährt UN befürchten Katastrophe

Die Vereinten Nationen haben vor einer Zunahme des weltweiten Hungers gewarnt. Die Wirtschaftskrise verschlimmere die Situation dramatisch, hieß es. Während weltweit mit mehr als einer Billion Dollar der angeschlagenen Wirtschaft geholfen werde, könnte demnach mit weniger als einem Prozent davon die Arbeit des Welternährungsprogramms gesichert werden.

Die Vereinten Nationen (UN) haben eindringlich vor einer weltweiten Zunahme des Hungers als Folge der globalen Wirtschaftskrise gewarnt. Die Zahl der unterernährten Menschen sei auf über eine Milliarde gestiegen, sagte die Direktorin des UN-Welternährungsprogramms, Josette Sheeran.

Immer mehr Menschen - wie hier in Haiti - sind auf Hilfslieferungen angewiesen.

Immer mehr Menschen - wie hier in Haiti - sind auf Hilfslieferungen angewiesen.

(Foto: REUTERS)

Sie zitierte aus dem Welternährungsbericht, der kommende Woche vorgestellt werden soll, dass alleine im ersten Halbjahr weitere 105 Millionen Menschen durch die hohen Lebensmittelpreise in den Hunger getrieben worden seien. Im vergangenen Jahr hungerten nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO 963 Millionen Menschen.

"In diesem Jahr kommen wöchentlich im Durchschnitt vier Millionen Menschen hinzu, die dringend Nahrung benötigen", sagte Sheeran. Sie warnte vor einer humanitären Katastrophe. Immer mehr Menschen müssten darum kämpfen, ein anständiges Essen zu bekommen.

Mehr als eine Billion Dollar für Wirtschaft

Sheeran forderte die reichen Staaten angesichts des Treffens der Entwicklungsminister der acht führenden Industrieländer (G8) in Italien dazu auf, nicht die Finanzhilfen für die armen Länder zu reduzieren. Das Welternährungsprogramm (WFP) benötigt 6,4 Milliarden Dollar in diesem Jahr für Lebensmittelhilfen. Bis Ende vergangener Woche hatten die Geberstaaten aber erst rund 1,5 Milliarden Dollar überwiesen. Die Behörde müsse wegen der Kreditklemme die Lebensmittelrationen verringern und einen Teil der Hilfsaktivitäten in Ostafrika und Nordkorea einstellen.

Dürreperioden - wie hier in Kenia - verschärfen das Problem zusätzlich.

Dürreperioden - wie hier in Kenia - verschärfen das Problem zusätzlich.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die internationalen Hilfsprogramme für die angeschlagene Wirtschaft umfassen insgesamt mehr als eine Billion Dollar. Mit weniger als einem Prozent davon könne die Arbeit des auf Spenden angewiesenen WFP gesichert werden, ergänzte Sheeran. Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise habe die Situation verschlimmert. Die Menschen in den ärmeren Ländern könnten sich nur noch rund ein Drittel von dem leisten, was noch vor drei Jahren möglich gewesen sei.

Quelle: ntv.de, rts

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