Politik

Nordkoreas Raketentest geht schief UN verschärfen Sanktionen

Zum Geburtstag von Kim Il Sun ist auch dessen Sohn Kim Jong Il geehrt worden.

Zum Geburtstag von Kim Il Sun ist auch dessen Sohn Kim Jong Il geehrt worden.

(Foto: AP)

Der UN-Sicherheitsrat schlägt eine härtere Gangart gegen Nordkorea ein. Das Land soll Raketenstarts, wie den missglückten vor wenigen Tagen, künftig unterlassen. In Pjöngjang hat niemand Gehör für den Warnruf: Dort feiert das Regime noch immer den 100. Geburtstag von Staatsgründer Kim Il Sung.

Nach dem missglückten Raketenstart Nordkoreas verschärft der UN-Sicherheitsrat seine Sanktionen gegen das Land. Die 15 Mitglieder des Gremiums votierten einstimmig für eine Erklärung, in der der Raketenstart scharf verurteilt und als "ernsthafter Verstoß" gegen UN-Resolutionen gewertet wird.

Der Sicherheitsrat forderte sein Sanktionskomitee auf, weitere Namen, Organisationen und Gegenstände in ihre Liste aufzunehmen. Diese war nach den nordkoreanischen Atomwaffentests von 2006 und 2009 erstellt worden.

Rice warnt Pjöngjang

Nordkorea wird in der Erklärung zudem aufgefordert, auf weitere Raketen- und Atomwaffentests zu verzichten und sein Atomprogramm aufzugeben. Im Falle eines erneuten Verstoßes gegen die Resolutionen 1718 und 1874 droht der UN-Sicherheitsrat dem kommunistischen Land mit weiteren Konsequenzen.

Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen (UN), Susan Rice, sagte, die Zündung einer Atombombe hätte katastrophale Folgen für das Land. In den Jahren 2006 und 2009 hatte Nordkorea jeweils nach Raketenstarts Atombomben getestet. Die internationale Gemeinschaft befürchte, dass sich dieses Muster fortsetzen könnte, sagte Rice vor der Presse. Damit würde sich das Land noch weiter ins Abseits manövrieren.

Raketenstart endet im Desaster

Die Erklärung des Sicherheitsrats fand auch die Zustimmung der Vetomacht China, die Nordkoreas wichtigster Verbündeter ist. Die relativ zügige Einigung des aus 15 Staaten bestehenden Gremiums machte nach Ansicht von UN-Diplomaten deutlich, dass Nordkorea mit seinem Vorgehen die Regierung in Peking verärgert habe.

Nordkorea hatte trotz scharfer internationaler Kritik eine Langstreckenrakete gestartet. Sie zerbrach jedoch nach wenigen Minuten und stürzte ins Gelbe Meer. Nach offizieller nordkoreanischer Darstellung sollte die Rakete einen Wettersatelliten ins All schießen. Der Westen vermutete hinter dem Start jedoch einen unzulässigen Raketentest für das nordkoreanische Atomprogramm.

Massentanz zu Kim Il Sungs Ehren

Nach dem missglückten Start will Nordkorea nun eine größere Rakete bauen, wie die Nordkorea-freundliche Zeitung "Choson Sinbo" aus Tokio unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter des Raketenprogramms berichtete. "Die (nordkoreanischen) Wissenschaftler und Ingenieure geben niemals auf", zitierte ihn das Blatt.

In Pjöngjang wurden unterdessen die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag von Staatsgründer Kim Il Sung fortgesetzt. Auf einem nach ihm benannten Platz im Zentrum der Hauptstadt kamen tausende Nordkoreaner zu einem Massentanz zusammen. Zu dem Lied "Mein Heimatland", das Kim Il Sung angeblich selbst komponiert hat, und weiteren patriotischen Musikstücken wirbelten Frauen in bunten Trachten und Männer in schwarzen Hosen und weißen Hemden über den Platz. Der Höhepunkt der pompösen Geburtstagsfeierlichkeiten war eine riesige Militärparade am Sonntag.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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