Anschläge in Israel geplant US-Amerikaner unter Verdacht
28.07.2009, 15:39 UhrFür den Staatsanwalt ist klar: Terroristen leben nicht nur auf der vermeintlichen "Achse des Bösen", sondern auch direkt in den USA selbst: Im US-Bundesstaat North Carolina sollen sechs US-Amerikaner und eine Kosovare Anschläge im Ausland geplant und Terroristen unterstützt haben. Ihnen droht nun lebenslange Haft.

Die festgenommenen Verdächtigen sollen auch eine Ausbildung in Terrorcamps in Pakistan und Afghanistan gemacht haben.
Im US-Bundesstaat North Carolina sind sieben Männer unter Terrorismusverdacht festgenommen worden. Nach Angaben des Justizministeriums in Washington wirft die Anklage der festgenommenen Gruppe vor, sich zum "gewaltsamen Dschihad" im Namen des Islam verschworen und Anschläge im Ausland geplant zu haben. Demnach handelt es sich bei den Festgenommenen um sechs US-Bürger sowie einen Ausländer.
Laut Ministerium wurden die Männer im Alter von 20 bis 39 Jahren, unter ihnen ein Vater und seine beiden Söhne, in ihrem Wohnort Raleigh festgenommen. Den Männern wird Verschwörung zu Entführungen und Morden im Ausland sowie Unterstützung von Terroristen vorgeworfen. Ihnen droht lebenslange Haft. Die US-Bundespolizei FBI beobachtete die Verdächtigen bereits seit drei Jahren. Der festgenommene Ausländer stammt aus dem Kosovo und besitzt eine legale Aufenthaltserlaubnis.
Ausbildung in Terrorcamps
Laut der Anklageschrift planten die Männer keine Anschläge in den USA sondern in Israel. Einige der Beschuldigten sollen im Juni 2007 mit dem Ziel nach Israel gereist sein, sich dort am "Heiligen Krieg" islamischer Extremisten zu beteiligen. Allerdings seien sie wieder in die USA zurückgekehrt, nachdem ihre Pläne gescheitert waren. Dem Vater und ältesten Mitglied der Gruppe wird vorgeworfen, zwischen 1989 und 1992 nach Pakistan und Afghanistan gereist zu sein, um sich in Terrorcamps militärisch ausbilden zu lassen.
Zwischen 2006 und 2009 sollen die Beschuldigten Gelder für Anschläge beschafft und sich einem Waffentraining unterzogen haben. "Die Angeklagten haben sich auf einen gewaltsamen Dschihad vorbereitet und wollten als Märtyrer sterben", erklärte das US-Justizministerium.
"Die Anklagen machen deutlich, dass Terroristen und ihre Unterstützer nicht nur in abgelegenen Regionen entfernter Länder sind, sondern dass sie hier bei uns groß werden", sagte der Staatsanwalt von North Carolina, George Holding. In ihrem Bestreben "unschuldige Menschen auf der ganzen Welt zu töten und zu verletzen" seien sie "unbarmherzig und beständig".
Quelle: ntv.de, AFP