Empörung über Abhöraktion gegen AP US-Journalisten machen Front gegen Regierung
15.05.2013, 20:21 Uhr
US-Justizminister Eric Holder.
(Foto: AP)
Amerikas Journalisten sind aufgebracht. Dass das Justiz-Ministerium die Telefonanschlüsse von Reportern und Mitarbeitern der Nachrichtenagentur AP abgehört haben, wollen sie nicht hinnehmen. In einem Protestbrief machen sie ihrem Ärger Luft – die Unterstützung ist gewaltig.
Mehr als 50 Medienorganisationen haben sich in den USA einem Protest gegen die Spähattacke der US-Regierung auf die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) angeschlossen. Das Ausspionieren von Telefonverbindungen stelle die "Integrität" des US-Justizministeriums im Umgang mit der Presse in Frage, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben. In den vergangenen drei Jahrzehnten habe es keinen vergleichbaren Fall gegeben, in dem ein derartiges "Fangnetz" gegen Medien eingesetzt worden sei.
Der Protestbrief wurde von einer Reihe renommierter US-Medienorganisationen unterzeichnet. Hinter dem Schreiben stehen unter anderem die Zeitungen "New York Times" und "Washington Post", die Verlagsgruppe Gannett, die Agentur Dow Jones und das Magazine "Time". Die Vorsitzende des Journalistenverbandes National Press Club, Angela Greiling Keane, nannte die Vorfälle eine "grobe Verletzung der Pressefreiheit".
Die US-Nachrichtenagentur AP wirft dem Justizministerium vor, sich im vergangenen Jahr zwei Monate lang heimlich die Verbindungsdaten von mehr als 20 Telefonanschlüssen von AP-Büros und Journalisten beschafft zu haben. Die Aktion steht offenbar im Zusammenhang mit Ermittlungen zur widerrechtlichen Weitergabe von Informationen über einen vereitelten Terroranschlag, über den die Agentur im Mai 2012 berichtet hatte. Justizminister Eric Holder erklärte, seine Behörde sei nach einem "ernsten" Fall von Geheimnisverrat aktiv geworden. Für die Bevölkerung der USA habe eine echte Gefahr bestanden.
Quelle: ntv.de, AFP