Politik

"Der Islam ist des Teufels" US-Kirche will Koran verbrennen

Weil der Islam ihrer Auffassung nach die Quelle allen Bösen ist, will eine christliche Kirche im US-Bundesstaat Florida am 11. September Exemplare des Koran verbrennen. Muslime reagieren mit Entsetzen: "Das wird nur den Hass schüren."

Der Koran und die gesamte islamische Welt als Feindbild.

Der Koran und die gesamte islamische Welt als Feindbild.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die islamische Al-Azhar-Universität in Kairo hat die Pläne einer evangelischen Kirchengemeinde in den USA, am 11. September öffentlich den Koran zu verbrennen, scharf verurteilt. "Dies wird nur den Hass schüren", hieß es in der Erklärung des einflussreichsten Islam-Instituts der Welt, die von den Medien in Kairo zitiert wurde.

Die Gemeinde in Gainesville (US-Bundesstaat Florida) will am 11. September den Koran, das heilige Buch der Muslime, verbrennen, um so der Terroranschläge der Al-Kaida auf New York und Washington vor neun Jahren zu "gedenken". Zugleich soll damit gegen den "Islam als eine Ausgeburt des Bösen" protestiert werden.

"Nicht willkommen"

Die Kirche "Dove World Outreach Center" hatte über Facebook den 11. September zum "Internationalen Tag des Koranverbrennens" ausgerufen. "Wie werden den Koran verbrennen, weil wir denken, dass es für Christen, Kirchen und Politiker Zeit ist, aufzustehen und zu sagen: Nein, der Islam und die Scharia sind in den USA nicht willkommen", sagte Pastor Terry Jones.

Bei muslimischen Verbänden stieß die Ankündigung auf Entsetzen. "Unglücklicherweise ist in Florida und landesweit Islamfeindlichkeit auf dem Vormarsch", sagte Ramsey Kilic, Sprecher des Rates für Amerikanisch-Islamische Beziehungen (CAIR). Seine Organisation werde aber keine Schritte zur Verhinderung der Verbrennung unternehmen. "Wir wollen dem nicht zu viel Beachtung schenken, denn das ist es, was sie wollen", sagte Kilic.

Scheich Mohammed Said Tantawi, das im März dieses Jahres gestorbene Oberhaupt der Azhar-Universität, hatte 2001 die Terroranschläge der Al-Kaida scharf verurteilt. Muslime reagieren in der Regel empfindlich auf die Herabwürdigung ihres Glaubens. Im Jahr 2005 hatten in einer dänischen Zeitung veröffentlichte Karikaturen, in denen der Religionsgründer Mohammed verunglimpft wurde, weltweit teils gewalttätige Proteste der Muslime ausgelöst.

Neben der Aktion zur Verbrennung des Korans plant die Kirche in Gainsesville, die auf ihrer Internetseite T-Shirts mit der Aufschrift "Der Islam ist des Teufels" verkauft, auch Proteste vor dem Rathaus der Stadt. Sie sollen sich gegen Craig Lowe richten - den ersten bekennenden homosexuellen Bürgermeister in Gainesville.

Quelle: ntv.de, AFP

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