Firmen in Deutschland betroffen US-Sanktionen gegen Iran
03.08.2010, 21:54 UhrIm Atomstreit mit dem Iran ziehen die USA die Daumenschrauben an. Die US-Regierung belegt 21 iranische Unternehmen mit Sanktionen. Auch Firmen in Düsseldorf und Hamburg sind betroffen.
Im Atomstreit mit Teheran hat die US-Regierung Sanktionen gegen 21 iranische Unternehmen erlassen, die unter anderem in Deutschland aktiv sind. Betroffen seien zwei Holdinggesellschaften und ein Maschinenbauunternehmen in Düsseldorf sowie ein Rohstoff-Importeur in Hamburg, teilte das US-Finanzministerium mit. Auf der Liste stehen demnach ferner ein Montanbetrieb in Luxemburg, zwei Banken in Weißrussland und ein Unternehmen in Japan. US-Bürger oder US-Firmen ist es untersagt, mit den betroffenen Unternehmen Geschäfte zu machen.
Außerdem sollen Vermögenswerte der Firmen in den USA eingefroren werden. Mit den verschärften Sanktionen wollten die Vereinigten Staaten verhindern, dass die Islamische Republik mit Scheinfirmen die geltenden Strafmaßnahmen unterlaufe, sagte der im Finanzministerium für die Terrorabwehr zuständige Spitzenbeamte Stuart Levey.
Die Sanktionen richten sich unter anderem gegen die iranischen Revolutionsgarden und den iranischen Atomsektor. Der Westen wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomenergie an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet das. In dem seit Jahren schwelenden Streit hatte der UN-Sicherheitsrat am 9. Juni die bestehenden Sanktionen gegen Teheran verschärft. Die Strafmaßnahmen sollen das Land zu einem Verzicht auf sein Atomprogramm bewegen. Außer den USA erließ auch die Europäische Union Sanktionen.
Teheran warnt Washington
Unterdessen hat der Iran die USA erneut vor einem Militärschlag gewarnt. "Die Konsequenzen eines militärischen Abenteuers der USA wären grenzenlos", sagte der iranische Außenminister Manouchehr Mottaki der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.
Präsident Mahmud Ahmadinedschad sagte, die Drohungen der USA gegen sein Land machten deutlich, dass die Regierung in Washington sich in einer "Sackgasse" befinde. "Sie benutzen entweder Drohungen oder (UN-)Sanktionen". Beides bringe nichts, sagte Ahmadinedschad.
Am Wochenende hatte US-Generalstabschef Mike Mullen in einem Fernsehinterview erklärt, dass im Streit um das iranische Atomprogramm ein Militärschlag für die USA "eine Option" bleibe. Er machte aber zugleich erneut klar, dass die USA wegen der enormen Konsequenzen alles tun würden, um einen solchen Schritt zu vermeiden.
Quelle: ntv.de, AFP/rts/dpa