Politik

"Tag der Wut" in den USA US-Städte rebellieren gegen Polizeigewalt

Seit Wochen gibt es immer wieder Proteste gegen Polizeigewalt in den USA.

Seit Wochen gibt es immer wieder Proteste gegen Polizeigewalt in den USA.

(Foto: REUTERS)

Die Protestwelle gegen die Polizeigewalt in den USA mündet in einer Großdemonstration: In mehr als 20 Städten werden die Bürger heute zum "Millionenmarsch" aufgerufen. Allein in New York ist die erwartete Teilnehmerzahl sehr hoch.

Bürgerrechtsorganisationen haben in den USA zu Großdemonstrationen gegen Polizeigewalt aufgerufen. In mehr als 20 Städten sollen die Bürger zu Protestmärschen zusammenkommen - unter anderem in New York, Washington, Boston und Chicago. Übergriffe von Polizisten richten sich häufig gegen Minderheiten wie Afroamerikaner und Latinos.

Im Bostoner Vorort Cambridge, in dem die Universität Harvard beheimatet ist, kam es bereits am vergangenen Freitagabend zu einer Protestveranstaltung. Demonstranten blockierten dort Medienberichten zufolge auf einem Marsch durch die Stadt an einigen Straßen den Verkehr.

Ein Auslöser der seit Wochen anhaltenden Proteste ist der Tod des unbewaffneten schwarzen Teenagers Michael Brown in Ferguson im Staat Missouri. Todesschütze war ein weißer Polizist, der sich auf Notwehr berief und nicht bestraft wurde.

"Ich kann nicht atmen"

Bei einem zweiten spektakulären Fall hatte ein Polizist in New York einen Schwarzen in einen Würgegriff genommen. Der Festgenommene - ein Asthmakranker - rief mehrfach: "Ich kann nicht atmen". Kurz darauf starb er. Auch gegen diesen weißen Polizisten war keine Anklage erhoben worden. Allein in New York werden Zehntausende Demonstranten erwartet. Die Teilnehmerzahlen der Proteste waren jedoch zuletzt stark rückläufig - mitunter erschienen lediglich einige hundert Menschen.

"Day of Anger - Millions March" ("Tag der Wut - Marsch der Millionen"), hieß es auf einer Internetseite der New Yorker Veranstaltung. Man wolle "Gerechtigkeit für all diejenigen verlangen, die von rassistischen Polizeikillern getötet wurden". Unter anderem fordern die Organisatoren, dass ein Verfahren gegen den Polizisten eröffnet wird, der den asthmakranken Mann gewürgt hatte.

Quelle: ntv.de, hla/dpa

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