US-Wahl

Angriffe gegen Obama Romney buhlt um Latino-Stimmen

Mitt Romney wildert in Obamas Revier.

Mitt Romney wildert in Obamas Revier.

(Foto: AP)

Obama hat extrem viel Rückhalt bei den Latinos in den USA. Kein Wunder also, wenn Konkurrent Romney versucht, ihm hier das Wasser abzugraben. Ob das gelingt, ist fraglich. Der Republikaner versucht es damit, den Präsidenten schlechtzumachen.

Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner hat auf einer Latino-Konferenz in Florida um die Stimmen von Wählern mit lateinamerikanischen Wurzeln geworben. Bei der Veranstaltung in Orlando warf Romney dem demokratischen Präsidenten Barack Obama vor, mit seiner Wirtschaftspolitik viele Latinos in die Armut getrieben zu haben. Der Republikaner versprach außerdem eine Reform des US-Einwanderungsrechts.

Romney sagte, Latinos seien besonders stark von der schlechten Lage der Wirtschaft betroffen. "Seit Obama sein Amt angetreten hat, leben zwei Millionen Latinos mehr in Armut als vorher", sagte er. Die Arbeitslosenquote liege für Menschen mit lateinamerikanischen Wurzeln bei elf Prozent und damit deutlich über dem nationalen Durchschnitt. Die Latinos sind eine zunehmend wichtige Wählergruppe in den USA. In Umfragen unter Latinos führt Obama deutlich, während die harte Haltung der Republikaner in der Einwanderungspolitik bei ihnen auf Kritik stößt.

Begeisterung für die USA und für Romney bei diesem Kind.

Begeisterung für die USA und für Romney bei diesem Kind.

(Foto: REUTERS)

Die Unterstützung der Latinos könnte Obama bei der Wahl am 6. November in wichtigen Bundesstaaten wie Florida den Sieg bescheren. Vergangene Woche hatte er einen auf zwei Jahre befristeten Abschiebestopp für illegale Einwanderer verfügt, die vor Vollendung ihres 16. Lebensjahres in die USA kamen und noch nicht 30 Jahre alt sind. Nach Regierungsangaben gilt die Neuregelung für 800.000 Menschen, die bestimmte Bedingungen erfüllen müssen. So dürfen sie nicht straffällig geworden sein und müssen eine Schulausbildung haben oder Militärdienst geleistet haben.

Forderung, klar zu sein

Obama setzte damit in Teilen einen von seinen Demokraten eingebrachten Gesetzentwurf um, den "Dream Act". Romney hatte die Initiative im Vorwahlkampf abgelehnt, schlug zuletzt aber moderatere Töne in der Einwanderungsdebatte an. Durch den Schachzug des Präsidenten geriet er unter Druck, Farbe zu bekennen. Im Vorfeld der Konferenz des Nationalen Verbandes von Latino-Vertretern (NALEO) hatten Einwanderungsorganisationen den Republikaner aufgefordert, seine Haltung eindeutig darzustellen.

Romney sagt danke für 2 Millionen "Likes".

Romney sagt danke für 2 Millionen "Likes".

Romney wich aber einer klaren Antwort aus. Den Vorstoß des Präsidenten kritisierte er als politisch motiviert und "vorläufig". Der designierte Präsidentschaftskandidat warf Obama vor, sein Versprechen einer umfassenden Einwanderungsreform nicht eingehalten zu haben. Romney sagte, er wolle eine "langfristige" Lösung finden und sich dabei auf Maßnahmen zur Stärkung von legaler Einwanderung konzentrieren. Gegen illegale Einwanderung wolle er in einer "zivilen, aber resoluten Weise" vorgehen.

Romney verbuchte unterdessen einen kleinen Erfolg im sozialen Netzwerk Facebook. Mehr als 2 Millionen Nutzer drückten inzwischen für ihn den "Gefällt mir"-Button. Er dankte auf seiner Seite allen Beteiligten an der Online-Kampagne. Es gibt allerdings eine bittere Pille zu schlucken: Obama hat auf seinem Profil über 27 Millionen "Likes".

Quelle: ntv.de, jmü/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen