Politik

Raketenlieferungen befürchtet USA: Iran macht sich zu Russlands Komplizen

Militärparade in Teheran. "Das Regime ist an der Ermordung unschuldiger Ukrainer beteiligt", sagt Kirby.

Militärparade in Teheran. "Das Regime ist an der Ermordung unschuldiger Ukrainer beteiligt", sagt Kirby.

(Foto: picture alliance/dpa)

Russland setzt bei den Angriffen auf die Ukraine auch iranische Drohnen ein. Die USA befürchten, dass Teheran weitere Waffen für den Krieg liefern wird - darunter auch moderne Lenkraketen. Kiew fordert darum die Einstufung des Landes als Konfliktpartei.

Die US-Regierung befürchtet mögliche weitere Waffenlieferungen aus dem Iran an Russland für den Krieg gegen die Ukraine. Es bestehe weiter die Sorge, dass der Iran Moskau neben Kampfdrohnen auch mit anderen Waffen wie Boden-Boden-Raketen versorgen könnte, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums kündigte an, die USA würden offenlegen, sobald sie beobachteten, dass solche Waffen aus dem Iran in der Ukraine zum Einsatz kämen. Der Iran hat Waffenlieferungen an Russland dementiert.

Die US-Regierung hatte im Oktober angeprangert, dass Kampfdrohnen aus dem Iran im Ukraine-Krieg eingesetzt wurden - und dass Teheran eigens Militärpersonal auf die Krim geschickt habe, um die Russen beim Umgang mit den Drohnen zu trainieren und ihnen technische Hilfe zu bieten.

Kirby erhob einmal mehr schwere Vorwürfe gegen den Iran: "Das Regime ist an der Ermordung unschuldiger Ukrainer beteiligt", sagte er. Die Führung in Teheran mache sich "offen und bereitwillig zum Komplizen bei der Ermordung unschuldiger ukrainischer Menschen auf ukrainischem Boden".

Ukraine fordert Konsequenzen

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Angesichts der Berichte über neue Waffenlieferungen rief der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak dazu auf, den Iran in Europa als Konfliktpartei und Beteiligten an der Aggression einzustufen. "Wenn der Iran Russland Raketen übergibt, weiß er genau, dass damit unsere Städte angegriffen werden", schrieb Podoljak auf Twitter. Und wenn der Iran Russland den Einsatz von Drohnen beibringe, dann wisse er genau, dass damit der ukrainische Energiesektor angegriffen werde, wodurch eine Fluchtbewegung in die EU ausgelöst werde. "Teheran ist ein Komplize in der Aggression und muss offiziell auch als solcher erkannt werden."

Der US-Sender CNN hatte zuvor unter Verweis auf Beamte eines westlichen Staates berichtet, der Iran bereite die Lieferung von rund 1000 zusätzlichen Waffen an Russland vor. Darunter seien Boden-Boden-Raketen mit kurzer Reichweite und weitere Angriffsdrohnen. Die Waffen sollen demnach im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden. Es wäre das erste Mal, dass der Iran moderne Präzisions-Lenkraketen nach Russland liefert.

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 01. November 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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