Nach dem Abzug aus dem Irak USA setzen auf Sicherheitsfirmen
20.08.2010, 07:07 Uhr
Mitarbeiter von Blackwater bei einem Einsatz im Irak im April 2004.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Nach dem Abzug der US-Truppen aus dem Irak soll sich die Zahl der privaten Sicherheitsleute, die im Auftrag der USA arbeiten, auf etwa 7000 verdoppeln. Teilweise sollten irakische Streitkräfte die US-Soldaten ersetzen, aber es müsse sichergestellt sein, dass etwa "unsere Diplomaten und Entwicklungshelfer gut geschützt sind", erklärte ein Sprecher des Außenministeriums die Maßnahme. Es gebe noch keine "präzise" Zahl der künftig angestellten Sicherheitsleute. Die von der "New York Times" ins Spiel gebrachten 7000 seien aber "in der richtigen Größenordnung".
Zuvor hatte die "New York Times" berichtet, die Angestellten der Sicherheitsfirmen sollten unter anderem Radaranlagen bedienen und vor feindlichen Angriffen warnen, nach am Straßenrand versteckten Sprengsätzen suchen und Überwachungsdrohnen steuern.
Die Anwesenheit von privaten Sicherheitskräften im Irak hat in der Vergangenheit wiederholt zu Kontroversen und Animositäten zwischen den USA und der irakischen Regierung geführt - insbesondere nachdem Angehörige der US-Firma Blackwater 2007 in Bagdad 17 Zivilisten getötet hatten.
Die US-Streitkräfte haben mehr als sieben Jahre nach dem Einmarsch im Irak ihre letzte Kampfbrigade aus dem Land abgezogen. Nun sind noch rund 56.000 US-Soldaten im Irak stationiert. Bis zum 1. September sollen nach Armeeangaben noch 6000 Soldaten von Kampfeinheiten das Land verlassen, die im Irak verstreut im Einsatz sind. Die verbleibenden 50.000 US-Soldaten sollen beim Aufbau der irakischen Sicherheitskräfte helfen und US-Einrichtungen schützen. Bis Ende 2011 sollen alle US-Soldaten das Land verlassen haben.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa