Top-Terrorist mit Amerika-Erfahrung USA sind besorgt
06.08.2010, 22:29 Uhr
Die FBI-Fotos von Adnad Shukrijumah.
(Foto: AP)
Al-Kaida hat offenbar einen neuen Operationschef. Laut FBI ist das der seit 2003 gesuchte Adnad Shukrijumah, aufgewachsen in New York und Florida und wegen seiner intimen Landeskenntnisse "extrem gefährlich".
Der rasante Aufstieg eines langjährigen US- Bewohners in dem Terrornetzwerk Al-Kaida hat bei den amerikanischen Sicherheitsbehörden Besorgnis ausgelöst. Das FBI habe den seit 2003 gesuchten Adnad Shukrijumah als neuen Operationschef der radikal-islamischen Terror-Organisation ausgemacht, berichteten US-Medien. Der in Saudi-Arabien geborene Shukrijumah habe als Kind und Jugendlicher rund 15 Jahre in New York und Florida gelebt. 2001 sei er nach Afghanistan gekommen, wo er als Tellerwäscher in Trainingslagern der Al-Kaida angefangen habe und schließlich zu deren Chefplaner aufgestiegen sei.

Zurah Adbu Ahmed, die Mutter von Adnan Shukrijumah, posiert mit einem Foto ihres Sohnes in Miramar, Florida.
(Foto: AP)
Die Behörden befürchten den Berichten zufolge, dass der 35-Jährige wegen seiner intimen Landeskenntnisse eine ernste terroristische Bedrohung für die USA darstelle. Shukrijumah sei "extrem gefährlich", sagte der FBI-Sonderagent Brian LeBlanc in einem Interview mit dem Fernsehsender CNN. Es sei das erste Mal, dass ein hochrangiger Terroristenführer so eng vertraut ist mit der amerikanischen Gesellschaft.
Shukrijumah war laut FBI der Drahtzieher der im vergangenen Jahr vereitelten Pläne für einen Selbstmordanschlag auf die U-Bahn in New York. Er habe die Vorbereitungen von Afghanistan oder Pakistan aus getroffen. In der Region lebe er vermutlich noch heute. Im Zuge der Ermittlungen zu den aufgedeckten Plänen sei der neue Topterrorist noch stärker als zuvor in den Fokus der Behörden geraten.
"Harakat ul Jihad Islami" auf schwarzer Liste
Die US-Regierung hat die pakistanische Gruppe Harakat ul Jihad Islami (HuJI) auf ihre Terror-Liste gesetzt. Möglicherweise in den USA angelegtes Vermögen der Gruppe und ihres Anführers Mohammad Ilyas Kashmiri werde eingefroren, teilte das US-Finanzministerium in Washington mit. Damit ist es allen US-Bürgern verboten, persönliche oder finanzielle Kontakte zu der pakistanischen Gruppe zu unterhalten. Der bangladeschische Arm der Islamistenorganisation war den Angaben zufolge schon vorher auf die schwarze Liste gesetzt worden.
Das Finanzministerium erklärte, auch die UNO habe entschieden, Harakat ul Jihad Islami auf ihre Terror-Liste zu setzen. Washington macht die Gruppe für ein Selbstmordattentat gegen das US-Konsulat in der pakistanischen Wirtschaftsmetropole Karachi verantwortlich, durch das im März 2006 vier Menschen getötet wurden. Außerdem habe HuJI mehrere Anschläge in Indien mit Dutzenden Toten verübt.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP