Politik

Armee ohne Nachwuchssorgen USA stocken Truppen auf

US-Verteidigungsminister Robert Gates hat die Entsendung von 2800 Luftwaffen-Soldaten nach Afghanistan angeordnet. Wie die US-Armee mitteilte, unterzeichnete Gates einen entsprechenden Einsatzbefehl für 2009. Damit folge er dem Aufruf des US-Kommandeurs in Afghanistan, David McKiernan, der wegen des immer heftigeren Widerstands der radikalislamischen Taliban eine Aufstockung der Truppen gefordert hatte. Die US-Streitkräfte wollen bis zum Sommer ihr Kontingent in Afghanistan von derzeit 31.000 Soldaten auf mehr als 50.000 erhöhen.

Für die US-geführte Koalition und die NATO-Truppe ISAF sind derzeit fast 70.000 ausländische Soldaten im Kampf gegen Aufständische am Hindukusch im Einsatz. Die Rebellen haben in den vergangen zwei Jahren jedoch wieder an Kraft gewonnen und halten das Land fast täglich mit Bombenanschlägen oder Selbstmordattentaten in Atem. Zuletzt wurden nach ISAF-Angaben am Freitag drei ausländische Soldaten bei einem Autobombenanschlag im westafghanischen Herat verletzt. Im Süden des Landes tötete die US-geführte Koalition bei einem Einsatz elf mutmaßliche Taliban-Rebellen.

30.000 Soldaten nötig

Nach einem Medienbericht muss die US-Armee angesichts der Einsätze im Irak und in Afghanistan ihre Mannschaftsstärke insgesamt um mindestens 30.000 Soldaten im aktiven Dienst erhöhen. Falls dies nicht geschehe, werde die Personaldecke "gefährlich dünn", berichtete die "Washington Post". "Wir können unseren Auftrag nicht mehr mit der Anzahl an Leuten schaffen, die wir derzeit haben", zitiert das Blatt den zuständigen Staatssekretär Nelson Ford.

Die US-Berufsarmee sei schon jetzt dabei, ihre Personalstärke von 482.200 vor den Kriegen im Irak und Afghanistan auf 547.000 aktive Soldaten im nächsten Jahr aufzustocken. Um die anstehenden Aufgaben zu erledigen und angemessene Ruhezeiten zu garantieren, seien aber 580.000 Soldaten und Soldatinnen notwendig, meinte Ford. Schon heute hätten Soldaten nicht immer genügend Ruhezeit zwischen Einsätzen.

Nach Angaben der "Washington Post" hat die Armee derzeit aber keine Problem, Bewerber zu finden. Angesichts der Wirtschaftskrise und der Lage auf dem Arbeitsmarkt gebe es keine Schwierigkeiten bei der Rekrutierung wie etwa in den vergangenen Jahren.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen