Nach Trumps Defizit-Beschwerde USA und Südkorea schließen Handelspakt ab
25.09.2018, 00:43 Uhr
Die Unterzeichnung kommt am Tag, an dem der Handelskrieg der USA mit China in vollem Umfang entbrannt ist.
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Im April einigen sich Trump und Moon auf ein neues gemeinsames Freihandelsabkommen, nun unterzeichnen die beiden Staatschefs das Papier. Trump zufolge soll der Deal das Handelsdefizit der USA mit Südkorea reduzieren.
US-Präsident Donald Trump und Südkoreas Staatschef Moon Jae In haben in New York ein neues gemeinsames Freihandelsabkommen für beide Länder unterzeichnet. "Unternehmen aus beiden Ländern können ihre Geschäfte nun auf einer stabileren Basis machen", sagte Moon Jae In bei der Unterzeichnung des Papiers, auf das sich beide Seiten im Grundsatz bereits im April geeinigt hatten. Trump sprach von "einem historischen Meilenstein im Handel".
Der neue Deal enthalte signifikante Elemente, um das Handelsdefizit der USA mit Südkorea zu reduzieren, so der US-Präsident weiter. Beide Staaten hatten sich im Frühjahr darauf verständigt, den Vertrag neu zu fassen, nachdem Trump sich - wie bei anderen Ländern auch - über ein zu hohes US-Defizit im Handel mit dem südostasiatischen Verbündeten beschwert hatte. Das Abkommen werde Bürokratie abbauen und den Wohlstand in den Vereinigten Staaten und Südkorea fördern. "Unsere beiden Länder haben ein Beispiel für Freundschaft und Zusammenarbeit im Handel gegeben, wie man es in dieser Zeit selten sieht."
Einer der Kernpunkte ist eine erhöhte Autoquote für Hersteller aus den USA. Jeder Hersteller kann künftig bis zu 50.000 Fahrzeuge pro Jahr nach Korea liefern, doppelt so viele wie bisher. Zudem lockerte Südkorea seine Standards, etwa bei den Umweltvorgaben für die US-Importe. Im Gegenzug wird Südkorea von den US-Strafzöllen auf Stahlimporte ausgenommen - muss aber Quoten einhalten. Die Südkoreaner dürfen frei von Sonderzöllen nur noch 70 Prozent dessen liefern, was sie im Schnitt der jeweils zurückliegenden drei Jahre geliefert hatten.
Die Unterzeichnung kommt am Tag, an dem der Handelskrieg der USA mit China in vollem Umfang entbrannt ist. Die USA setzten Sonderzölle auf Importe aus China im Wert von 200 Milliarden Dollar in Kraft. Peking reagiert mit Vergeltungszöllen für US-Waren im Wert von 60 Milliarden Dollar.
Quelle: ntv.de, lri/dpa/rts