Politik

Im Bündnis gegen Nordkorea USA und Südkorea verschärfen Militärmanöver

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und sein südkoreanischer Kollege Lee Jong-sup stärken ihr Bündnis gegen Nordkorea.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und sein südkoreanischer Kollege Lee Jong-sup stärken ihr Bündnis gegen Nordkorea.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Angesichts der anhaltenden Provokation Nordkoreas wollen die USA und Südkorea ihre militärische Zusammenarbeit weiter ausbauen. Die USA stelle "ihre Verteidigungsressourcen im vollen Umfang" zur Verfügung. Im Falle eines nuklearen Angriff bedeutet dies auch den Einsatz von Atomwaffen.

Mit Blick auf die nicht abreißenden nordkoreanischen Provokationen wollen US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und sein südkoreanischer Kollege Lee Jong-sup ihre militärische Kooperation ausweiten und Militärübungen verstärken. Das kündigten beide Minister bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul an.

Wie schon 2022 wollen die USA in diesem Jahr strategische Waffensysteme wie Kampfjets und Flugzeugträger auf die koreanische Halbinsel schicken. Im Februar sollen auch militärische Planspiele stattfinden. Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg äußerte sich in Japan besorgt über nordkoreanische Provokationen.

Die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt drastisch verschärft. Die kommunistische Führung unter Machthaber Kim Jong-un in Pjöngjang droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region und hatte zuletzt angekündigt, das eigene Atomwaffenarsenal "exponentiell" auszubauen. Nordkorea nimmt fast jeden Monat illegale Waffentests vor und feuerte im Mai 2022 nach US-Präsident Joe Bidens Besuch in Asien Interkontinentalraketen aufs offene Meer ab. Am 26. Dezember des vergangenen Jahres steuerte Nordkorea fünf Drohnen über die Grenze in den südkoreanischen Luftraum.

Atomwaffen stehen bereit

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US-Verteidigungsminister Austin sicherte bei der Presskonferenz nach seinem dritten Besuch in Südkorea weiter die Unterstützung der USA gegen die "anhaltenden Provokationen" Nordkoreas zu und erklärte, die USA seien dem Bündnis mit Südkorea weiter vollauf verpflichtet. Für Südkorea ist die vom Verbündeten USA versprochene "erweiterte Abschreckung" Nordkoreas besonders wichtig. Die USA bieten Südkorea laut Austin "Abschreckung durch den vollen Umfang der US-Verteidigungsressourcen". Das bedeutet auch den Einsatz von Atomwaffen, sollte Südkorea mit Atomwaffen angegriffen werden.

Als erster Präsident Südkoreas hatte Yoon Suk-yeol zu Beginn dieses Jahres die Möglichkeit in Erwägung gezogen, eigene Atomwaffen anzukaufen - wohl auch, weil Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit der US-Versprechen wuchsen und die südkoreanische Öffentlichkeit angesichts der konstanten Drohungen aus Pjöngjang zunehmend nervös wird. Von diesem Plan war Yoon allerdings später wieder abgerückt. Auch Stoltenberg sprach in Japan mit Bezug auf Nordkoreas Atomprogramm und Waffentests von "provokantem Verhalten". Japan und die NATO müssten bei Sicherheitsrisiken, die von China, Nordkorea oder Russland ausgingen, vereint stehen, sagte er in Tokio.

Quelle: ntv.de, lno/AFP

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