Skandal-Chef wirbt um Vertrauen Uhrlau will aus Fehlern lernen
07.05.2008, 13:17 UhrDer Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Ernst Uhrlau, hat angesichts der jüngsten Skandale um Vertrauen für den deutschen Auslandsgeheimdienst geworben. "Aus Fehlern werden wir lernen. Ich für meinen Teil sage ganz klar: Ich werde daran arbeiten, dass das - auch durch mich - verloren gegangene Vertrauen in den Dienst wieder hergestellt wird", sagte Uhrlau bei der Grundsteinlegung für die neue BND-Zentrale in Berlin.
Der BND sei ein unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Sicherheitsarchitektur, sagte der BND-Präsident. Wie zuvor der für die Koordinierung der Nachrichtendienste zuständige Chef des Kanzleramts, Thomas de Maizire (CDU), kündigte auch Uhrlau tiefgreifende Reformen an. Unlängst war bekanntgeworden, dass der BND den Computer eines afghanischen Ministers angezapft hatte. Dabei hatte der Dienst auch E-Mails einer deutschen "Spiegel"-Journalistin mitgelesen.
Das neue Hauptquartier für 4.000 Geheimdienst-Mitarbeiter entsteht in unmittelbarer Nähe des Regierungsviertels. Der Bau soll bis 2012 fertig sein. Der lange Zeit heftig umstrittene Umzug von Pullach bei München nach Berlin soll dann im ersten Quartal 2013 erfolgen. Kosten wird der Neubau mit seinen 100.000 Quadratmetern Nutzfläche rund 720 Millionen Euro. Einschließlich Technik und Umzugskosten werden etwa 1,5 Milliarden Euro veranschlagt.
Quelle: ntv.de