Politik

Alkohol-Testkäufe Union will Legalisierung

Die "Koma-Säufer" werden immer jünger. Dem soll ein Riegel vorgeschoben werden.

Die "Koma-Säufer" werden immer jünger. Dem soll ein Riegel vorgeschoben werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Union will einen neuen Anlauf zur Legalisierung von Alkohol-Testkäufen durch Jugendliche starten. Der CDU-Jugendschutzexperte Thomas Jarzombek kündigte im Kölner "Express" eine Änderung des Jugendschutzgesetzes an. "Immer mehr Kommunen machen Testkäufe auf eigene Faust, hier muss jetzt ein vernünftiges Regelwerk für alle her", forderte Jarzombek. Dabei solle es eine Höchstgrenze von drei Testkäufen pro Jugendlichem geben.

Testkäufe, unter anderem mit dem Einsatz Minderjähriger, gibt es in mehreren Bundesländern. Die Ergebnisse sind oft erschreckend: Oft können Jugendliche unter 18 Jahren in Supermärkten oder an Kiosken problemlos Alkohol kaufen. Die schwarzen Schafe unter den Verkäufern werden anschließend mit satten Geldbußen von bis zu 50.000 Euro bestraft.

Der Einsatz Minderjähriger ist allerdings umstritten. Die Ursprungsidee stammt von Ex-Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU). Ihr Plan, dass Kinder Supermärkte oder Kiosk-Besitzer mit Testkäufen von Alkohol, Tabak oder Gewaltvideos überführen sollen, sorgte vor drei Jahren für Entrüstung. In der Folge verzichtete von der Leyen im Oktober 2007 auf ein entsprechendes Gesetzesvorhaben.

Auch SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hatte damals gewettert: "Das grenzt an Kindesmissbrauch!" Inzwischen hat auch er seine Meinung geändert: "Die Praxis hat bewiesen, dass Testkäufe ein erfolgreiches Mittel im Kampf gegen Alkoholmissbrauch sind", so Lauterbach zum "Express".  Er fordert außerdem eine "generelle Ausweispflicht" für jeden beim Kauf von Promille-Drinks.

Quelle: ntv.de, dpa

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