Politik

Bilanz des Mordens in Syrien Uno zählt knapp 60.000 Tote

Rebellenkämpfer in Aleppo: Tausende Menschen haben in Syrien in den vergangenen Monaten ihr Leben verloren.

Rebellenkämpfer in Aleppo: Tausende Menschen haben in Syrien in den vergangenen Monaten ihr Leben verloren.

(Foto: REUTERS)

Seit März 2011 kämpfen Regierungstruppen und Rebellen in Syrien erbittert. Dabei sterben nach einer aktuellen Analyse der Uno fast 60.000 Menschen. Die Vereinten Nationen betonen, dass Verbrechen gegen die Menschlichkeit von beiden Seiten verübt werden.

In dem seit fast zwei Jahren tobenden Bürgerkrieg in Syrien sind nach UN-Angaben mindestens 60 000 Menschen getötet worden. Dies hätten Erhebungen von Experten ergeben, teilte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, mit. "Das ist wahrhaft schockierend", sagte sie bei der Vorlage der Datensammlung.

Die UN-Hochkommissarin machte vor allem das Assad-Regime, aber auch die Rebellen für das Töten verantwortlich. "Dieser gewaltige Verlust an Menschenleben hätte vermieden werden können, wenn die syrische Regierung einen anderen Weg eingeschlagen hätte als den der skrupellosen Unterdrückung der anfangs friedlichen und legitimen Proteste unbewaffneter Zivilisten", erklärte Pillay.

Später seien auch immer mehr Menschen durch regierungsfeindliche bewaffnete Gruppen getötet worden. "Schwerste Verbrechen und aller Wahrscheinlichkeit nach auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurden von beiden Seiten verübt." Weitere Ermittlungen seien erforderlich, um später die jeweils Schuldigen zur Rechenschaft ziehen zu können.

Uno ging 147.000 Todesmeldungen nach

Die vom UN-Kommissariat für Menschenrechte beauftragten Experten ermittelten für den Zeitraum zwischen dem 15. März 2011 und dem 30. November 2012 aus sieben verschiedenen Quellen 59.648 Menschen, die durch den Krieg umgekommen seien. "Da die Kämpfe seit Ende November nicht nachgelassen haben, können wir davon ausgehen, dass die Zahl der Opfer noch viel höher ist", sagte Pillay.

Zudem wurden in die Liste nur Opfer aufgenommen, die nach als glaubwürdig eingestuften Berichten mit Vor- und Zunamen sowie mit Datum und Ort ihres Sterbens erfasst werden konnten. Die als realistisch geltende Zahl sei aus Angaben zu insgesamt mehr als 147.000 berichteten Todesfällen ermittelt worden, wobei man mögliche Doppelnennungen berücksichtigt habe.

"Obwohl dies nun die bislang detaillierteste und umfassendste Analyse ist, handelt es sich nicht um eine definitive Zahl", erklärte Pillay. Man habe nicht immer die konkreten Todesumstände ermitteln können - teils wegen der komplizierten Lage in Kriegsgebieten, aber auch weil die syrische Regierung den UN-Experten keinen Zutritt gewähre.

Quelle: ntv.de, dpa

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