Tarifrunde 2002 Verhandlungen und Urabstimmungen
21.05.2002, 07:34 UhrIm Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie wollen die sächsischen Arbeitgeber nun doch auf Grundlage des Pilotabschlusses von Baden-Württemberg verhandeln. Ein Sondierungsgespräch mit der Gewerkschaft ist bereits für den kommenden Donnerstag in Dresden geplant. Am Dienstag waren erstmals in Sachsen zwei Unternehmen bestreikt worden.
In allen anderen Tarifbezirken soll der Pilotabschluss weitgehend übernommen werden.
In der baden-württembergischen Metallindustrie läuft seit Dienstag früh die Ur-Abstimmung über die Tarif-Vereinbarung. Gewerkschaft und Arbeitgeber hatten sich in der vergangenen Woche in dem traditionellen Pilotbezirk auf einen zweistufigen Abschluss geeinigt. Danach steigen die Löhne und Gehälter vom Juni an um vier Prozent und ein Jahr später noch einmal um 3,1 Prozent. Für die Annahme ist eine Zustimmung von 25 Prozent notwendig. Das Ergebnis soll am Mittwochabend bekannt gegeben werden.
Harte Fronten bei Bautarifen
Im Tarifkonflikt des Baugewerbes hat in München die zweite Runde der Schlichtungsverhandlungen begonnen. Die Gespräche werden vom CDU-Politiker Heiner Geißler geleitet. Die IG Bau fordert für die 950. 000 Beschäftigten 4,5 Prozent mehr Einkommen. Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt. Sie wollen unter anderem eine neue Lohngruppen-Einteilung erreichen.
Nach Einschätzung von IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel steuert der Tarifkonflikt immer mehr auf einen Streik zu. Auch Geißler rechnet nicht mit einer schnellen Einigung. Am 29. Mai endet nach 14-tägiger Schlichtung die Friedenspflicht.
Quelle: ntv.de