Politik

"Brandmauer wird wenig nützen" Verhofstadt attackiert Merkel

Die Schuldenkrise ist noch längst nicht ausgestanden.

Die Schuldenkrise ist noch längst nicht ausgestanden.

(Foto: dapd)

Die Bundeskanzlerin kann sich gerade aussuchen, ob sie für ihre Krisenpolitik gelobt oder getadelt wird. Für Belgiens Ex-Premier Verhofstadt hat Merkel die Krise noch schlimmer gemacht und er geht noch weiter. Seiner Ansicht nach wird auch die neue Brandmauer nicht halten.

Der frühere belgische Regierungschef Guy Verhofstadt kritisiert das Euro-Krisenmanagement von Europas Politikern rund um Kanzlerin Angela Merkel (CDU). "Es wird jeden Tag mehr deutlich, dass die Verschärfung der Krise nicht allein an Griechenland, Portugal oder Spanien liegt, sondern an der Halbherzigkeit der entscheidenden europäischen Politiker", sagte Verhofstadt dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Ohne die Kanzlerin namentlich zu nennen sprach Verhofstadt von einem "unentschlossenen" Vorgehen, dass die Krise in den vergangenen Jahren "noch verschärft" habe.

Verhofstadt war von 1999 bis 2008 Premierminister in Belgien, er ist derzeit Chef der Liberalen-Fraktion im Europaparlament. Vor der mit Spannung erwarteten Wahl am Sonntag in Griechenland warnte Verhofstadt vor einem Ausweiten der Krise auf andere Länder wie Spanien und Italien. "Wir haben keine ausreichende Maßnahme getroffen, um ein Übergreifen der Euro-Krise zu verhindern. Die sogenannte Brandmauer wird wenig nützen, um den Euro zu bewahren", sagte er.

Verhofstadt forderte eine engere Verzahnung der europäischen Politik. Europa brauche eine Bankenunion, eine Fiskalunion und eine Politische Union. "Wenn wir das nicht schaffen, wird es ernst. Es gibt Staaten, die ohne eigene Währung bestehen. Aber es gibt keine Währung, die ohne staatliche Strukturen besteht", sagte der Liberale. Notfalls müssten integrationswillige Länder vorangehen. "Wir müssen Europa voranbringen - mit denen die wollen", sagte Verhofstadt.

Quelle: ntv.de, AFP

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