Befreiungstiger fliegen Angriffe Viele Opfer in Palaly
24.04.2007, 08:38 UhrEinen Monat nach ihrem ersten Luftangriff haben die Tamilen-Rebellen in Sri Lanka erneut einen Angriff auf einen Militärflughafen geflogen. Das Verteidigungsministerium teilte mit, ein Leichtflugzeug der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) habe versucht, den wichtigsten Stützpunkt der Regierungsstreitkräfte auf der nördlichen Halbinsel Jaffna zu bombardieren. Flugabwehrgeschosse hätten den Piloten aber gezwungen, von der Basis in Palaly abzudrehen. Nach Angaben der LTTE war der Angriff dagegen erfolgreich.
LTTE-"Militärsprecher" Irasiah Ilanthirayan sagte dem Internetdienst Tamilnet, das Bombardement habe schwere Schäden und viele Opfer unter den Sicherheitskräften in Palaly verursacht. Die Bomben hätten eine technische Einheit und ein Vorratslager getroffen. Zwei Flugzeuge seien eingesetzt worden und anschließend wieder sicher im Rebellengebiet gelandet. Das Verteidigungsministerium teilte mit, es seien zwar acht Bomben abgeworfen worden. Diese hätten aber nicht in Palaly, sondern in der Nähe eines kleineren Militärstützpunktes eingeschlagen. Bei Artilleriebeschuss der LTTE seien nahe des Flughafens Palaly sechs Soldaten ums Leben gekommen.
Bei einem Bombenanschlag auf einen Überlandbus in der Nacht zun Dienstag wurden im Norden Sri Lankas nach Polizeiangaben mindestens vier Zivilisten getötet und 32 weitere verletzt. Die Regierung machte die LTTE verantwortlich.
Am 26. März hatte die LTTE erstmals einen Luftangriff geflogen. Ziel war die Luftwaffenbasis neben dem Internationalen Flughafen Colombo. Nach Angaben des Militärs waren damals drei Soldaten getötet und 17 andere teils schwer verletzt worden. Die Rebellen drohten weitere Luftangriffe an. Bei einem Angriff von LTTE-Kämpfern im Sommer 2001 auf den Flughafen der Hauptstadt waren zahlreiche Flugzeuge zerstört worden, darunter auch sechs zivile Passagiermaschinen der Fluglinie Sri Lankan. Bei dem Angriff waren 22 Menschen gestorben.
Der 1983 begonnene Bürgerkrieg in Sri Lanka kostete bislang fast 70 000 Menschen das Leben. LTTE und Regierung schlossen vor fünf Jahren ein Waffenstillstandsabkommen. Keine der Konfliktparteien hat das Abkommen bislang aufgekündigt, de facto existiert es aber nur noch auf dem Papier. Seit Ende 2005 eskaliert die Gewalt in Sri Lanka. Mehr als 4000 Menschen wurden seitdem getötet.
Quelle: ntv.de