Politik

Anschlag in Bagdad Vize-Ölminister verletzt

Der stellvertretende irakische Ölminister ist bei einem Sprengstoffattentat in Bagdad schwer verletzt worden. Die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak meldete, vor dem Haus von Sahib Salman Kutub sei am Morgen ein Sprengsatz detoniert. Außer ihm sei auch einer seiner Leibwächter verletzt worden.

Sechs Menschen starben den Angaben zufolge, als kurz hintereinander zwei Sprengsätze auf dem Tahrijjat-Platz in Bagdads Innenstadt explodierten. 20 weitere Menschen erlitten Verletzungen. In der Provinz Dijala nordöstlich von Bagdad töteten mutmaßliche El-Kaida-Terroristen drei Frauen. Laut Aswat al-Irak stürmten sie das Haus der Familie in der Ortschaft Al-Saadija.

Kompromiss zu Sicherheitsabkommen

Unterdessen zeichnet sich in der Auseinandersetzung um das geplante Stationierungsabkommen zwischen den USA und dem Irak ein Kompromiss ab. Die regierungsnahe Bagdader Tageszeitung "Al-Sabah" schrieb unter Berufung auf einen Abgeordneten der Schiiten-Koalition von Ministerpräsident Nuri al-Maliki, Washington wolle drei von insgesamt fünf Änderungswünschen akzeptieren.

Die irakische Regierung hatte, obwohl sich Unterhändler beider Seiten bereits Mitte Oktober auf einen Entwurf für das Abkommen geeinigt hatten, in der vergangenen Woche Nachbesserungen gefordert. Das Abkommen, das die Amerikaner "langfristiges Sicherheitsabkommen" nennen, und das von den Irakern als "Abkommen über den Abzug der amerikanischen Truppen aus dem Irak" bezeichnet wird, soll die Bedingungen für den Verbleib der US-Armee im Irak nach Ablauf des UN-Mandates zum Jahresende festlegen.

Laut "Al-Sabah" will Washington in der Frage der Immunität der US-Soldaten nicht nachgeben. Die Maliki-Regierung hatte gefordert, dass Soldaten, die Straftaten begehen, von der irakischen Justiz zur Rechenschaft gezogen werden können.

Staatschef Dschalal Talabani erklärte in einem TV-Interview, Bagdad müsse das Abkommen unbedingt bald unterzeichnen, weil die irakischen Streitkräfte vor 2011 nicht in der Lage sein würden, die Sicherheit im Land zu garantieren. Der britische Botschafter im Irak, Christopher Prentice, sagte der kurdischen Zeitung "Al-Taakhi", die Verhandlungen über die weitere Stationierung britischer Soldaten im Südirak liefen auf Hochtouren, "weil nur noch sehr wenig Zeit bleibt".

Quelle: ntv.de

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