Politik

De Maizière muss sich rechtfertigen Warum sind die Hubschrauber so teuer?

Ein Helikopter-Bestellung für die Bundeswehr wird richtig teuer. Also bestellt das Ministerium weniger. Doch die Kosten sinken kaum - ein Problem, nicht nur für den Steuerzahler, sondern auch für Minister de Maizière.

Erst die Drohnen, jetzt die Hubschrauber: Thomas de Maizière hat kein Glück mit dem Kampfgerät.

Erst die Drohnen, jetzt die Hubschrauber: Thomas de Maizière hat kein Glück mit dem Kampfgerät.

(Foto: picture alliance / dpa)

Verteidigungsminister Thomas de Maizière muss sich erneut für teure Geschäfte seiner Behörde rechtfertigen. Der Bundesrechnungshofs prüfe die umstrittene Vereinbarung des Ministeriums über den Kauf neuer Marinehubschrauber, teilte der Rechnungshof dem "Spiegel" mit. Gegenstand der Untersuchung sind demnach die "finanziellen Auswirkungen der Stückzahlreduzierung/Anpassung bei der Beschaffung des Marinehubschraubers MH 90" aus dem März dieses Jahres.

Mit der Prüfung reagiere der Rechnungshof auf die nahezu unverändert hohen Kosten bei dem Projekt, schreibt das Magazin. Ursprünglich habe das Verteidigungsministerium 202 Helikopter bestellt. Nun sollten es lediglich 157 werden, darunter 18 Marinehubschrauber des Typs MH 90. Für fast ein Viertel weniger Maschinen spare das Ministerium aber gerade einmal knapp drei Prozent des Ursprungspreises.

Teuerster Hubschrauber aller Zeiten?

"Der MH 90 entwickelt sich zum teuersten Hubschrauber in der Geschichte der Bundeswehr", sagte der Grünen-Haushaltsexperte Tobias Lindner dem "Spiegel". Zudem wachsen die Zweifel an der Eignung der Fluggeräte. "Der MH 90 ist für die Bedürfnisse der Marine nicht das beste Gerät", sagte SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels. Sollten die Probleme mit dem Hubschrauber nun noch größer werden, müsse die Entscheidung überdacht werden.

Das Bundesverteidigungsministerium wies Zweifel an der Eignung der Geräte zurück. "'Der Spiegel' versucht zum wiederholten Mal, Rüstungsprojekte der Bundeswehr durch seine Berichterstattung zu skandalisieren", kritisierte ein Ministeriumssprecher. Es handle sich dabei um "bekannte und widerlegte Vorwürfe". Im Laufe dieses Jahres hatte schon das Scheitern der Drohne "Euro Hawk" für Aufsehen gesorgt.

Quelle: ntv.de, jtw/AFP

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