Bald drei Milliarden Menschen betroffen Wassermangel bedroht die Welt
21.06.2011, 11:37 Uhr
Die Israelis wissen schon jetzt das teure Nass zu schätzen: Besucher am Toten Meer auf Boden, der mal wasserbedeckt war.
(Foto: dapd)
"Im vergangenen Jahrhundert hat sich die Weltbevölkerung verdreifacht, der Wasserverbrauch jedoch versechsfacht." Das berichtet die Welthungerhilfe. Schon jetzt würden 900 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Schon bald könnten nicht mehr genug Lebensmittel für die Menschen angebaut werden.
Die Welthungerhilfe hat vor einer Verschärfung der Wasserknappheit in armen Ländern durch die wachsende Weltbevölkerung und den Klimawandel gewarnt. "Im vergangenen Jahrhundert hat sich die Weltbevölkerung verdreifacht, der Wasserverbrauch jedoch versechsfacht", sagte die Präsidentin der Hilfsorganisation, Bärbel Dieckmann, bei der Vorstellung des Jahresberichts in Berlin. Bis 2025 würden drei der dann 8,5 Milliarden Menschen unter Wasserknappheit leiden, sagte Dieckmann unter Berufung auf Angaben der Vereinten Nationen. Um dieser enormen Herausforderung zu begegnen, müsse das Thema "einen Spitzenplatz" auf der politischen Agenda bekommen.
Knapp 900 Millionen Menschen weltweit haben nach Angaben der Welthungerhilfe keinen Zugang zu sauberem Wasser. Insgesamt seien mehr als 30 Länder von Wassermangel bedroht, in denen zudem 80 Prozent aller Krankheiten auf verschmutztes Trinkwasser zurückgingen. 1,9 Millionen Menschen sterben den Angaben zufolge jährlich an Durchfallerkrankungen. Zwar habe die UNO im Juli vergangenen Jahres das Recht aller Menschen auf Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung in einer Resolution anerkannt. Da dies aber völkerrechtlich nicht bindend sei, müsse dieses Menschenrecht in den Rechtsordnungen der einzelnen Staaten verankert werden, sagte Dieckmann.
Der Klimawandel verschärfe das Problem weiter. "Die globalen Wasserkreisläufe verschieben sich, was regional sowohl zu zunehmenden, aber auch zu abnehmenden Niederschlägen führen kann", sagte Dieckmann. Angesichts der weltweit zunehmenden Trockenheit könnte bis Ende des Jahrhunderts ein Drittel der globalen Landfläche nicht mehr für die Landwirtschaft nutzbar sein, warnte sie unter Berufung auf Daten des Weltklimarats.
Quelle: ntv.de, dpa