Politik

Konservativer Senator aus Alaska Wegen Korruption verurteilt

Eine Woche vor der US-Kongresswahl ist der dienstälteste republikanische Senator Ted Stevens aus Alaska in einem Korruptionsskandal schuldig gesprochen worden. Damit erscheint eine Wiederwahl des 84-Jährigen in die kleinere Kongresskammer am kommenden Dienstag zunehmend als fraglich. Ein überragender Sieg der Demokraten in Washington gilt dagegen als immer wahrscheinlicher.

Neben dem Präsidenten werden am 4. November auch 35 Mitglieder des 100-köpfigen Senats und alle 435 Mitglieder des Abgeordnetenhauses neu gewählt. Die Demokraten, die derzeit im Senat mit Hilfe von zwei Unabhängigen eine knappe Mehrheit von 51 zu 49 Sitzen haben, hoffen auf einen Zugewinn von bis zu neun Mandaten.

Ölfirma renoviert Haus

Stevens ist seit 40 Jahren Senatsmitglied. Eine Geschworenen-Jury in Anchorage im Bundesstaat Alaska befand ihn am Montag (Ortszeit) für schuldig, in offiziellen Papieren über Wohltaten und Geschenke im Umfang von rund 250.000 Dollar (etwa 200.000 Euro) gelogen zu haben, die ihm eine Ölfirma zukommen ließ. Unter anderem finanzierte das Unternehmen Veco die Renovierung seines Hauses und zahlte für Möbel. Der frühere Firmenchef Bill Allen hatte zuvor in einem anderen Verfahren zugegeben, Staatsbeamte bestochen zu haben.

Stevens wurde in allen sieben Anklagepunkten schuldig gesprochen. Jeder einzelne Punkt könnte ihm bei konsequenter Auslegung der Strafgesetze fünf Jahre Haft einbringen. Allerdings gilt eine weitaus geringere Freiheits- oder gar Bewährungsstrafe als wahrscheinlich.

Scharfe Kritik von Palin

Nach den geltenden Regeln ist Stevens auch als verurteilter Verbrecher nicht gezwungen, sein Senatsmandat niederzulegen. Am Montag bekräftigte er, dass er unschuldig sei und sich weiter zur Wiederwahl stellen werde. In Umfragen vor dem Schuldspruch lag sein demokratischer Herausforderer Mark Begich knapp vor ihm. Die Gouverneurin von Alaska und republikanische Kandidatin für Amt des Vizepräsidenten, Sarah Palin, hatte das Verhalten ihres Parteikollegen Stevens wiederholt scharf kritisiert.

Quelle: ntv.de

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