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Zahlreiche Militäreinheiten Welche ausländischen Mächte in Syrien mitmischen

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In Syrien sind seit Jahren auch zahlreiche ausländische Militäreinheiten aktiv.

In Syrien sind seit Jahren auch zahlreiche ausländische Militäreinheiten aktiv.

(Foto: AP)

Die Türkei, der Iran, Russland und die USA: Sie alle haben seit Jahren Militäreinheiten in Syrien stationiert. Wer verfolgt welche Interessen in dem vom Bürgerkrieg verwüsteten Land? Ein Überblick.

Türkei

Das Land hat Truppen im Nordwesten Syriens stationiert. Die Gebiete um die Region Idlib sind auch die Hochburg der Rebellengruppen, von denen die Türkei einige unterstützt. Ein Ziel der Türkei ist es, kurdische Rebellengruppen in Syrien in Schach zu halten. Diese haben im Zuge des Bürgerkriegs einige Grenzregionen unter ihre Kontrolle gebracht. Die Türkei sieht sie als Teil der kurdischen Extremistenorganisation PKK, die das Land seit Jahrzehnten bekämpft.

Zudem will die Türkei es möglich machen, dass drei Millionen syrische Flüchtlinge, die im Land leben, eines Tages zurückkehren können. Die Türkei hatte die Kontrolle über Gebiete 2017 ausgeweitet, nachdem man sich zuvor sowohl mit dem Iran als auch mit Russland verständigt hatte. Türkische Verbände halfen in den folgenden Jahren auch, Rückeroberungsversuche der Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu verhindern, die wiederum von Russland unterstützt wurden. Assad betrachtet die Türkei als Besatzungsmacht.

Russland

Russland hatte 2015 in den Bürgerkrieg auf der Seite Assads eingegriffen. Die Luftwaffe richtete einen Stützpunkt in der Region Latakia im Westen des Landes ein und trug entscheidend dazu bei, dass sich die Assad-Regierung stabilisieren konnte. Dabei stimmte sich Russland auch mit dem Iran ab. Auch russische Militärpolizei wurde in Gebieten eingesetzt, die die syrischen Regierungstruppen halten.

Iran

Der Iran hatte bereits 2012, kurz nach Ausbruch des Bürgerkriegs, seine Revolutionsgarden nach Syrien entsandt, um Assad zu stützen. Auch die radikalislamische Hisbollah aus dem Libanon, die vom Iran unterstützt wird, griff in den Konflikt ein. Der Iran sieht Assad als wichtigen Partner im Kampf gegen Israel und die USA. Mit Hilfe von Assad reicht der Arm des Iran über Irak, Syrien bis in den Libanon.

Neben den Revolutionsgarden und der Hisbollah haben weitere Milizen der schiitischen Glaubensrichtung auf der Seite Assads eingegriffen. Die Hisbollah musste wegen der Kämpfe mit Israel in der Grenzregion des Libanon allerdings Milizen aus Syrien abziehen. Die Präsenz der Hisbollah in Syrien war für Israel in der Vergangenheit wiederholt Anlass, Luftangriffe auf deren Stellungen dort zu starten.

USA

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Der Militäreinsatz der USA begann 2014. Hauptgrund war der Kampf gegen die Extremisten des Islamischen Staates (IS), der sowohl im Irak wie in Syrien große Gebiete unter seine Kontrolle gebracht hatte. 2018 wollte der damalige US-Präsident Donald Trump sie wieder abziehen, nachdem der Kampf gegen den IS als gewonnen galt.

Dies traf jedoch auf Kritik, da der Iran und Russland dann die Lücke hätten füllen können. So blieben US-Verbände in Syrien und unterstützen vor allem die Rebellengruppe SDF (Syrian Democratic Forces). Etwa 900 US-Soldaten sind noch in Syrien, in erster Linie im Nordosten.

Quelle: ntv.de, ghö/rts

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