Politik

Hoffnung auf Terror-Ende Weltweites Aufatmen

Weltweit ist die Festnahme des gestürzten irakischen Diktators Saddam Hussein mit Erleichterung aufgenommen worden. Verbunden damit ist die Hoffnung auf ein Ende der Gewalt gegen die Demokratisierung des Iraks.

Bundeskanzler Gerhard Schröder gratulierte US-Präsident George W. Bush zur Festnahme von Saddam Hussein. "Mit großer Freude habe ich von der Festnahme von Saddam Hussein erfahren. Ich beglückwünsche Sie zu dieser erfolgreichen Aktion", schrieb der Kanzler. Er hoffe, "dass seine Festnahme die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft zum Wiederaufbau und zur Stabilisierung des Irak fördern wird", schrieb Schröder.

Ähnlich äußerte sich Außenminister Joschka Fischer. Nun bestehe die Chance, "dass die Gewalt im Irak abnimmt und der Terror zum Stillstand kommt". Außerdem könne die Übertragung der Souveränität von den USA auf die Iraker jetzt möglicherweise schneller vollzogen werden, sagte Fischer in Berlin.

Nach dem Willen des britischen Premierministers Tony Blair soll sich Saddam Hussein vor einem irakischen Gericht "für seine Verbrechen gegen das irakische Volk verantworten". Blair äußerte sich in London hocherfreut über die Festnahme des ehemaligen irakischen Herrschers und bedankte sich dafür bei den Geheimdiensten und beim Militär.

Der "Schatten" einer möglichen Rückkehr des Saddam-Regimes, der die Iraker "viel zu lange" belastet habe, sei nun ein für alle Mal gewichen. Jetzt sei im Irak ein "Schritt nach vorn" möglich: "Ich appelliere besonders an die sunnitische Gemeinschaft und an ehemalig Funktionäre der Baath-Partei, die Gelegenheit zur Versöhnung zu ergreifen. Wir sollten jetzt versuchen, den ganzen Irak zu vereinen und gemeinsam das Land wieder aufzubauen und ihm eine neue Zukunft zu bieten", schrieb Blair in einer Erklärung.

Der französische Staatspräsident Jacques Chirac ist erfreut über die Festnahme Saddam Husseins. "Die Verhaftung ist ein größeres Ereignis, das erheblich zur Demokratisierung und Stabilisierung des Iraks beitragen dürfte", sagte Chiracs Sprecherin Catherine Colonna am Sonntag in Paris. Damit werde es den Irakern ermöglicht, ihr Schicksal in einem souveränen Irak wieder in die eigenen Hände zu nehmen.

Der italienische Außenminister und EU-Ratsvorsitzende Franco Frattini bezeichnete die Festnahme des ehemaligen irakischen Machthabers als die "entscheidende Wende im Kampf gegen die Guerilla". Den Truppen der internationalen Koalition im Irak sei der Beweis gelungen, dass sie Saddam als Symbol des irakischen Terrors gestürzt hätten, fügte er in einem Interview mit dem italienischen Rundfunk hinzu.

Spaniens Regierung begrüßte die Festnahme überschwänglich. "Dies ist ein guter Tag für uns alle", sagte Ministerpräsident Jos Mara Aznar am Sonntag in Madrid. "Der Tyrann, der die Vereinten Nationen herausgefordert hatte, ist gefallen."

Als einen "sehr wichtigen Tag für das irakische Volk" würdigte der EU-Repräsentant für die gemeinsame Außen-und Sicherheitspolitik, Javier Solana, die Festnahme Saddam Husseins. "Die Festnahme Saddam Husseins sollte zur Stabilität in dem Land und einer Beschleunigung von Wiederaufbau und Demokratisierung beitragen", erklärte Solana in Brüssel.

Auch die japanische Regierung begrüßte die Festnahme des früheren irakischen Präsidenten. Regierungssprecher Yasuo Fukuda sagte, die Festnahme Saddams sei ein "großer Schritt des Sieges für die internationale Gemeinschaft", die sich damit abmühe, den Irak zu befreien und wieder aufzubauen.

Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, erklärte in Kairo, die Festnahme sei "ein bedeutender Schritt im Rahmen der Entwicklungen im Irak". Dies sei nun das Ende und der vollständige Sturz des alten Regimes, fügte er hinzu. Nun sei es wichtig, dass die Iraker Saddam vor Gericht stellten.

In Kuwait, das Saddams Truppen 1990 besetzt hatten, tanzten Tausende singend und jubelnd auf den Straßen und schossen vor Freude in die Luft.

Quelle: ntv.de

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