Politik

Stand wie September 1992 Weniger Arbeitslose

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September um rund 162.000 auf 3.543.000 gesunken. Das waren 694.000 weniger als vor einem Jahr, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,4 Punkte auf 8,4 Prozent ab. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 10,1 Prozent gelegen.

Der BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise sagte, die Sommerpause am Arbeitsmarkt sei zu Ende. Die Herbstbelebung falle in diesem Jahr besonders stark aus. Gleichzeitig sei die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gewachsen, und die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibe auf hohem Niveau.

Der Chefvolkswirt Andreas Rees von Uni Credit nannte die Arbeitslosenzahlen "eine sehr, sehr positive Entwicklung". Die Zahlen zeigten, dass der Aufschwung am Arbeitsmarkt "ungebremst" weitergehe, sagte Rees bei n-tv. Allerdings denke er, dass dieser Aufschwung am Arbeitsmarkt im nächsten Jahr etwas an Fahrt verlieren werde. "Das heißt: Die Unternehmen werden dann etwas weniger Beschäftigung schaffen, denn die Unternehmen werden ein bisschen weniger optimistisch. Das haben wir diese Woche ja im Ifo-Index gesehen."

Die meisten Erwerbstätigen seit 1990

Saisonbereinigt sank die Arbeitslosenzahl in Deutschland im September um 50.000 auf 3,694 Millionen. Das ist der niedrigste Stand seit 1992. Im Westen nahm die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 30.000 ab, im Osten um 20.000.

Zugleich stieg die Erwerbstätigkeit im August auf den bisher höchsten Wert seit der Wiedervereinigung. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes erhöhte sie sich um 638.000 Personen oder 1,6 Prozent auf 39,71 Millionen.

Im August waren 3,705 Millionen Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote betrug 8,8 Prozent.

Arbeitsminister erfreut

Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) hat sich erfreut über die Entwicklung am Arbeitsmarkt geäußert: "Beim Abbau der Arbeitslosigkeit geht es mit festen Schritten in die richtige Richtung voran. Und rund eine Million Stellen stehen offen. Es gibt weitere Chancen", heißt es in einer Stellungnahme des Ministers.

Münteferings hob auch den Rückgang bei den Langzeitarbeitslosen hervor: Deren Zahl habe sich binnen Monatsfrist um 71 000 vermindert. Als "beeindruckendes Ergebnis" wertete er es auch, dass es in der Gruppe der über 50-Jährigen 300 000 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr gebe. Diese Fachkräfte, "die noch ein Drittel ihres Lebens vor sich haben, sind nicht alt.... Sie werden nicht mehr entlassen und sie werden wieder eingestellt". Dies zeige, dass die von der Regierung gestartete "Initiative 50plus" wirke.

Quelle: ntv.de

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