Südkorea reagiert auf Raketentests Wettrüsten in Korea
03.07.2009, 14:40 UhrMit milliardenschwerer Aufrüstung will sich Südkorea gegen die nukleare Bedrohung aus Nordkorea wappnen. Insgesamt sollen zwischen 2010 und 2014 178 Billionen Won - umgerechnet knapp 100 Milliarden Euro - ausgegeben werden, wie das Verteidigungsministerium mitteilte.
Darin enthalten ist unter anderem ein bis zu 56 Millionen Euro schweres Programm, um wichtige Einrichtungen gegen elektromagnetische Pulse zu schützen, wie sie von in großer Höhe gezündeten Nuklearwaffen ausgehen, wie General Jang Gi Yoon sagte. Solche Wellen, die einem umfassenden Nuklearangriff vorausgeschickt werden, könnten sämtliche Elektro-Systeme - also auch Waffensysteme - im Umkreis von hunderten Kilometern ausschalten.
Spannung zwischen Bruderländern nimmt zu
Ebenfalls im kommenden Jahr sollen so genannte bunkerbrechende Bomben gekauft werden, die bis zu 30 Meter unter die Erdoberfläche vordringen und so möglicherweise unterirdische Nuklearanlagen oder Kommandostände in Nordkorea zerstören können. Weitere Ausgaben sind für Präzisionswaffen, Frühwarn-Systeme und Lenkbomben eingeplant. Zudem sollen auch die Posten für Forschung und Entwicklung im Verteidigungsbudget erhöht werden.

Südkoreanische Demonstranten protestieren in Seoul gegen die Raketenstarts des nördlichen Nachbarn.
(Foto: REUTERS)
Südkorea reagiert damit auf die wachsenden Spannungen mit Nordkorea, das als Reaktion auf verschärfte UN-Sanktionen den Bau weiterer Atombomben angekündigt hatte. Nordkorea hatte am 25. Mai bereits zum zweiten Mal seit 2006 eine Nuklearwaffe getestet. Erst kürzlich hatte das kommunistische Regime die Weltgemeinschaft mit neuen Raketentests herausgefordert und vier Kurzstreckenraketen abgefeuert. Beobachter rechnen mit weiteren Tests - womöglich auch mit Mittel- und Langstreckenraketen.
Quelle: ntv.de, AFP