Jetzt in Rot Wieder Blockade in Thailand
29.12.2008, 15:03 UhrTausende Demonstranten haben den neuen thailändischen Regierungschef Abhisit Vejjajiva daran gehindert, im Parlament in Bangkok seine Antrittsrede zu halten. Die rund 4000 Anhänger des vor zwei Jahren gestürzten thailändischen Regierungschefs Thaksin Shinawatra versperrten den Abgeordneten den Zugang zur Volksvertretung. Sie fordern den Rücktritt Abhisits. Er könne sich auf kein Mandat der Wähler stützen.
Abhisit war vor zwei Wochen zum neuen Ministerpräsidenten bestimmt worden, nachdem das Oberste Gericht die Thaksin-nahe Regierung aufgelöst hatte. Er ist der dritte Ministerpräsident Thailands in vier Monaten.
Rot gegen Gelb
Parlamentspräsident Chai Chidchob verschob die Ansprache Abhisits nach mehrfachem Hin und Her schließlich auf Dienstagmorgen. Die Demonstranten der "Demokratischen Allianz gegen Diktatur" (DAAD) kündigten an, sie wollten das Parlament auch in den nächsten beiden Tagen belagern. Sie tragen rote Hemden, während die Anhänger der "Volksallianz für Demokratie" (PAD) gelb tragen. Die PAD hatte die Regierung von Thaksins Schwager Somchai Wongsawat bekämpft.
Weder PAD noch DAAD sind im Parlament vertreten. Beide kämpfen auf der Straße für die Interessen der Demokratischen Partei von Abhisit Vejjajiva bzw. der aufgelösten PPP von Somchai Wongsawat. Hinter der PAD stehen die Bangkoker Mittelschicht, Militär und Königshaus, hinter der DAAD vor allem die Landbevölkerung im armen Norden und Nordosten.
Die Anhänger der PAD hatten Ende November die beiden Flughäfen Bangkoks blockiert. Die PAD hatte ihre Demonstrationen erst aufgegeben, nachdem das Verfassungsgericht die Thaksin-nahe Regierungspartei PPP und zwei ihrer Koalitionspartner am 2. Dezember wegen Wahlbetrugs verurteilt und aufgelöst hatte. Thaksin ist wegen Amtsmissbrauchs in Abwesenheit zu zwei Jahren Haft verurteilt worden und lebt im Exil.
Quelle: ntv.de