Politik

Grönemeyer mit Appell Zehntausende protestieren in Berlin gegen rechts und Merz

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Die Demonstrierenden richten sich vor allem gegen eine "Normalisierung rechter Positionen".

Die Demonstrierenden richten sich vor allem gegen eine "Normalisierung rechter Positionen".

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Welle an Demos gegen rechts reißt nicht ab: In der Hauptstadt gehen erneut Zehntausende auf die Straße, um ihren Unmut über einen Rechtsruck in der Gesellschaft kundzutun. Laut wird auch die Kritik an Unionskanzlerkandidat Merz. Musiker Grönemeyer tritt mit einer Forderung vor die Menge.

In Berlin sind Zehntausende Menschen aus Protest gegen die AfD und die "Normalisierung rechter Positionen" auf die Straße gegangen. Die Polizei in der Hauptstadt schätzte die Teilnehmerzahl auf rund 30.000. Die Organisatoren meldeten 38.000 Menschen, die "für Demokratie und Zusammenhalt zusammen" gestanden hätten.

Das Bündnis "Gemeinsam Hand in Hand" hatte zu der Veranstaltung eine Woche vor der Bundestagswahl aufgerufen. Die Organisatoren kritisieren die "Normalisierung rechter Politiken und Diskurse" und das "Erstarken der extremen Rechten in Deutschland und Europa". Redebeiträge auf der Kundgebung richteten sich erwartungsgemäß gegen die AfD, jedoch häufig auch gegen die Union und ihren Kanzlerkandidaten Friedrich Merz.

In den vergangenen Wochen hatten deutschlandweit immer wieder Tausende Menschen gegen einen politischen Rechtsruck demonstriert. Die Protestwelle hatte im Januar mit der Abstimmung im Bundestag zur Migrationspolitik begonnen. Merz hatte dabei explizit in Kauf genommen, Anträge für eine deutliche Verschärfung auch mit Stimmen der AfD zu verabschieden. Auf die Umfragewerte der Union vor der Bundestagswahl wirkte sich dies aber nicht spürbar aus.

Demos auch in NRW

In Berlin traten heute unter anderem die Musiker Herbert Grönemeyer und der Schlagzeuger der Band Die Ärzte, Bela B, auf. Grönemeyer sprach sich in einer Ansprache für ein weltoffenes und einwanderungsfreundliches Deutschland aus. "Macht euer Kreuz bei einer demokratischen Partei", forderte er die Demonstranten auf.

Auch in Nordrhein-Westfalen zogen am Wochenende erneut mehrere Tausend Menschen gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft und gegen die AfD auf die Straße. Zu einer zentralen Demonstration in Düsseldorf am Samstag kamen laut Polizei allein rund 13.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Heute - genau eine Woche vor der Bundestagswahl - gab es mehrere kleinere Proteste in NRW gegen rechts. So meldete ein Sprecher der Polizei im Rhein-Erft-Kreis eine Stunde nach Kundgebungsbeginn am Nachmittag in Erftstadt rund 850 Teilnehmende "und einen weiteren Zulauf".

Unter dem Motto "Bunt statt Braun" demonstrierten in Leichlingen im Rheinisch-Bergischen Kreis zeitgleich Hunderte Menschen gegen einen Rechtsruck in der Gesellschaft. Einige hatten Plakate mit Aufschriften wie "Müll trennen, nicht Menschen" oder auch "Braunes gehört ins Klo" dabei. Teilnehmende berichteten von 800 bis 1000 Personen, die Polizei war nicht zu erreichen.

Quelle: ntv.de, spl/dpa/AFP

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