Politik

Politisches "nicht mein Ding" Zeuge bestreitet Beschaffung der NSU-Waffe

Im NSU-Prozess wird ein weiterer Zeuge vernommen. Er soll dem Terrortrio geholfen haben, die Tatwaffe zu beschaffen. Vor Gericht bestreitet er jedoch jeden Kontakt - und politische Aktivitäten.

Ein mutmaßlicher Unterstützer des "Nationalsozialistischen Untergrunds" hat im NSU-Prozess bestritten, an der Beschaffung der "Ceska"-Pistole beteiligt gewesen zu sein. "Das war kein Gesprächsthema", sagte der Zeuge. Er könne sich nicht erklären, warum sein Name damit in Verbindung gebracht werde.

Mit der Pistole waren neun der zehn Opfer des NSU getötet worden. Die Bundesanwaltschaft wertet den wiederholten Gebrauch der Pistole als Markenzeichen des Terrortrios, zu deren mutmaßlichen Mitgliedern sie auch die Hauptangeklagte Beate Zschäpe zählt.

Der Zeuge war durch einen anderen Mann in Verbindung zur Waffe gebracht worden. Dieser hatte Ende der 1990er Jahre einen Szeneladen für Rechtsextremisten betrieben und in einer Vernehmung angegeben, der nun vernommene Zeuge habe ihm die "Ceska"-Pistole übergeben. Vor Gericht beteuerte der Zeuge, dies stimme nicht. Er vermutete eine Verwechslung.

Er bestritt auch, die mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos oder andere Personen aus dem Umfeld des NSU zu kennen. Nur an den als Unterstützer angeklagten Ralf Wohlleben könne er sich flüchtig erinnern. Politische Aktivitäten seien "nicht mein Ding", sagte der Zeuge. Er sei nur immer gern am 1. Mai demonstrieren gegangen, "manchmal zur Antifa, manchmal zur NPD", wobei es ihm darum gegangen sei, dass "da Spektakel ist".

Quelle: ntv.de, lkl/dpa

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