Gute Finanzlage bei Krankenkassen Zusatzbeitrag wird überflüssig
09.12.2011, 12:20 Uhr
Die Kassen verschaffen sich ein gesundes Polster.
(Foto: picture alliance / dpa)
Wegen der guten Wirtschaftslage und den Einsparungen, die viele Krankenkassen durch Fusionen erreicht haben, sind rote Zahlen Vergangenheit. Das freut nicht nur die Finanzvorstände, sondern bald auch die Versicherten. Denn damit gehören bei den meisten Kassen Zusatzbeiträge der Vergangenheit an.
Die letzten Krankenkassen, die noch einen Zusatzbeitrag erheben, wollen den Aufschlag wohl im zweiten Quartal 2012 abschaffen. Bei der BKK Phoenix gebe es eine Beschlussvorlage, den Zusatzbeitrag zum 1. April abzuschaffen, sagte ein Sprecher den "Nürnberger Nachrichten". Für die Mitglieder der BKK advita werde es ab dem zweiten Quartal ebenfalls günstiger, so die Zeitung. Bei der BKK Hoesch wolle man bald entscheiden, ob die Pauschale erheblich verringert oder ganz abgeschafft werde.
Bei der BKK Publik hieß es hingegen, noch sei nichts geplant. Bereits die DAK und BKK Gesundheit hatten angekündigt, nach ihrer geplanten Fusion ihre Zusatzbeiträge zu streichen. Auch die KKH-Allianz und die Deutsche BKK wollen den Aufschlag nicht mehr verlangen.
Die Finanzlage der Kassen hat sich wegen der noch guten Konjunktur und Spareffekten zuletzt stark verbessert. Nur wenn sie mit den Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds nicht auskommen, müssen sie Zusatzbeiträge erheben. Die Kassen schlossen die ersten neun Monate dieses Jahres mit einem Überschuss von rund 3,9 Milliarden Euro ab. Ein Jahr zuvor lag das Plus zum gleichen Zeitpunkt bei lediglich 277 Millionen Euro.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband rechnet allerdings damit, dass Kassen den Zusatzbeitrag nach 2013 wieder erheben. Auf die Versicherungen kämen "erhebliche Mehrkosten" zu, sagte die Gesundheitsexpertin des Verbands, Ilona Köster-Steinbach, der Zeitung. "2014 wird der Beitrag wieder kommen."
Quelle: ntv.de, dpa