Wagenknecht will auch Fraktion führen Realos sehen Gysi als alleinigen Chef
01.10.2013, 12:57 UhrDer Linkspartei steht neuer Streit ins Haus: Der linke Parteiflügel will neben Gregor Gysi auch Sahra Wagenknecht als Fraktionschefin installieren. Die Realos unter den Linken sind empört. Den Generationswechsel in der Partei stellen sie sich anders vor.
Unter den Realpolitikern der Linken gibt es zunehmend Widerstand gegen das Vorhaben des linken Parteiflügels, Sahra Wagenknecht zur zweiten Fraktionsvorsitzenden zu wählen.
Die neue Bundestagsfraktion würde dann von ein er Doppelspitze aus dem bisher alleinigen Fraktionschef Gregor Gysi und Wagenknecht geführt. Wagenknecht vertrete die Positionen der Partei zwar "sehr gut", sagte der Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich der "Berliner Zeitung". Aber es gebe "schon noch einen großen Unterschied zwischen ihr und Gregor Gysi".
"Es wäre einfach falsch, sie mit ihm auf einer Ebene die Fraktion führen zu lassen", sagte Liebich weiter. "Gysi wird die Fraktion erfolgreich führen, und es wäre mehr als unfair, ihm ein Ablaufdatum anzukleben." Gysi wisse durchaus, "dass wir diese Legislaturperiode nutzen müssen, um den Generationswechsel einzuleiten".
Wiederwahl Gysis gilt als sicher
Die Linke wird in der kommenden Woche auf einer Klausurtagung im Spreewald ihre Führung neu wählen. Gysis Wiederwahl gilt als sicher, der 65-Jährige stemmt sich aber seit längerem gegen den Vorschlag der Parteilinken, deren Repräsentantin Wagenknecht zur gleichberechtigten Vorsitzenden zu machen.
In der zu Ende gehenden Legislaturperiode war Wagenknecht die erste Stellvertreterin Gysis. Die Linke war bei der Bundestagswahl vom 22. September mit 8,6 Prozent knapp drittstärkste Kraft vor den Grünen geworden.
Quelle: ntv.de, nsc/AFP