Auswärtiges Amt warnt Deutsche sollen Libyen verlassen
27.07.2014, 14:13 Uhr
Die Milizen kämpfen am Flughafen von Tripolis. In der Umgebung ist es für Ausländer nicht mehr sicher.
(Foto: REUTERS)
Die Lage in Libyen wird immer gefährlicher. Wegen der heftigen Kämpfe rivalisierender Truppen in Tripolis verlassen die Mitarbeiter der US-Botschaft das Land. Das Auswärtige Amt ruft alle Deutschen auf, sofort aus der Krisenregion auszureisen.
Ausländer sind in Libyen nicht mehr sicher. Weil die Kämpfe zwischen rivalisierenden Milizen anhalten und die Gefahr von Entführungen besteht, ruft das Auswärtige Amt alle Deutschen auf, das nordafrikanische Land sofort zu verlassen. Die Lage sei extrem unübersichtlich und unsicher, hieß es in einer aktualisierten Reisewarnung des Ministeriums im Internet.
Das deutsche Außenamt warnte vor Reisen nach Libyen. Landesweit, vor allem jedoch in den Großräumen Bengasi und Derna, bestehe ein erhöhtes Entführungsrisiko für Ausländer. Details zu Sicherheitsvorkehrungen für die Botschaft nannte eine Ministeriumssprecherin nicht. "Wir beobachten die Situation sehr aufmerksam."
Evakuierung mit Militärhilfe
Zuvor hatten die USA ihr Botschaftspersonal aus der Hauptstadt Tripolis abgezogen. Das Gebäude ist nicht weit vom internationalen Flughafen entfernt, um dessen Kontrolle die Milizen kämpfen. Bei den Milizen handelt es sich um ehemalige Revolutionsbrigaden, die 2011 am Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi beteiligt waren. Sie weigern sich bis heute, ihre Waffen abzugeben.
Augenzeugen in Tripolis und libysche Medien berichteten von einem großen Konvoi, der die Stadt verließ und von Militärflugzeugen begleitet wurde. Nach Angaben des Pentagons war die US-Armee während der insgesamt fünfstündigen Evakuierung vor Ort im Einsatz - mit Kampfjets des Typs F-16, Drohnen und den Rotor-Militärflugzeugen MV-22 Osprey. Vor zwei Wochen schon hatte die UN-Mission in Libyen ihre Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen abgezogen.
Quelle: ntv.de, ame/dpa