Dossier

Obamas und McCains Konkurrenz Chancenlose Kandidaten

Bei der US-Präsidentschaftswahl am 4. November treten neben dem Demokraten Barack Obama und dem Republikaner John McCain noch weitere Kandidaten für das höchste Amt im Land an. Die Bewerber gehören entweder kleineren Parteien an oder gehen als unabhängige Kandidaten ins Rennen. Keiner von ihnen hat jedoch auch nur den Hauch einer Chance, ins Weiße Haus einzuziehen.

RALPH NADER: Unbequemer Aktivist für Verbraucherrecht Ralph Nader, der als Unabhängiger kandidiert, ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt auf der politischen Bühne der USA. Er tritt bereits zum fünften Mal als Präsidentschaftskandidat an. Bei der Wahl 2000 wählten den heute 74-Jährigen fast drei Millionen Menschen. Damit wurde Naders Kandidatur zum "Zünglein an der Waage", denn sie kostete den Demokraten Al Gore wichtige Wählerstimmen. Der Verbraucher- und Umweltschützer gilt als unbequem und starrsinnig. Er hat die Interessen der Arbeitnehmer zum Schwerpunkt seiner Kampagne gemacht.

CYNTHIA MCKINNEY: Langjährige Abgeordnete Cynthia McKinney ist erst seit einem Jahr Mitglied in der Grünen Partei, für die sie nun kandidiert. Zuvor saß sie von 1993 bis 2003 für die Demokraten im US- Repräsentantenhaus, in das sie im Jahr 2005 als Vertreterin ihres Heimatstaates Georgia noch einmal einzog. 2006 verlor sie ihren Sitz erneut. Die 53 Jahre alte schwarze Politikerin aus Atlanta setzt sich stark für die Rechte von Farbigen ein. Sie ist für ihre teils radikalen Ansichten bekannt. Einer ihrer Wahlkampfslogans lautet: "Macht dem Volk".

BOB BARR: Konservativer Ex-Republikaner Robert Laurence "Bob" Barr saß von 1995 bis 2003 für die Republikaner im Abgeordnetenhaus, nun kandidiert er für die Libertäre Partei. Der 59-Jährige vertritt klassische konservative Positionen. Er brach mit der republikanischen Partei - unter anderem weil er die bürgerlichen Freiheiten der Amerikaner nicht genügend durch die Politik der Konservativen vertreten sah. 2006 trat der Rechtsanwalt der Libertären Partei bei. Einige Republikaner fürchten, die Kandidatur Barrs könne zu einer Art Nader-Effekt führen und John McCain bei den streng Konservativen Stimmen kosten.

CHUCK BALDWIN: Gläubiger Bush-Kritiker Charles "Chuck" Baldwin ist Pastor in Florida, ehemaliges Mitglied der republikanischen Partei und ein strikter Kritiker von Präsident George Bush. Der 56-Jährige, der nun für die Konservative Partei antritt, gilt als erzkonservativ. Er wandte sich von den Republikanern ab, weil ihm Bush und dessen Vize Dick Cheney zu liberal waren. Bereits bei der Wahl 2004 war Baldwin, der eine eigene Radioshow hat, als Vize-Kandidat für seine Partei ins Rennen gegangen.

BRIAN MOORE: Aktiver Kriegsgegner Einst demokratisch, dann unabhängig, ist der 65-Jährige seit 2007 Mitglied der Sozialistischen Partei der USA. Mehrfach scheiterten seine Versuche, hohe öffentliche Ämter in Washington zu bekleiden. Moore, starker Kritiker des amerikanischen Militäreinsatzes im Irak, gründete im Jahr 2002 eine Anti-Kriegs-Organisation. Er steht unter anderem für ein ein sozialisiertes Gesundheitssystem und Wohnraum für alle.

Weitere Kandidaten sind unter anderen: Gene Amondson (Prohibitions-Partei), Rger Calero (Sozialistische Partei der Arbeiter), John Taylor Bowles und Jackson Kirk Grimes (beide unabhängig).

Quelle: ntv.de

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