Dossier

Chronologie Der Fall Stephanie

Die heute 14-jährige Dresdner Schülerin Stephanie war Anfang des Jahres fünfeinhalb Wochen in der Gewalt des vorbestraften Sexualtäters Mario M. Die Chronologie des Falls:

11. Januar: Stephanie wird morgens um 7 Uhr auf dem Weg zur Schule in ein Auto gezerrt und verschleppt. Die Eltern alarmieren die Polizei.

12. Januar: Die Ermittler veröffentlichen einen Fahndungsaufruf. Die Familie hängt Suchplakate auf. Die Polizei sucht vergebens nach dem Teenager.

9. Februar: Die Eltern setzen 5000 Euro Belohnung für Hinweise aus.

15. Februar: Stephanie wird lebend befreit. Ein Passant hatte einen der Zettel gefunden, auf denen die Gymnasiastin ihren Aufenthaltsort nannte. Sie hatte sie bei nächtlichen Ausgängen mit ihrem Entführer fallen gelassen. Die Polizei nimmt den Mann fest.

16. Februar: Gegen den vorbestraften Verdächtigen wird Haftbefehl wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern, Freiheitsberaubung und Körperverletzung erlassen. Er war 1999 wegen Kindesmissbrauchs verurteilt und 2002 vorzeitig entlassen worden. Vorwürfe über Ermittlungspannen werden laut. 28. Februar: Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) räumt Fehler bei der Polizeirecherche ein.

11. September: Stephanie äußert sich im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" über ihr Martyrium. Der Staatsanwalt will auf die weitere Befragung des Opfers verzichten, da sie genügend Beweise gegen den Täter habe.

14. September: Stephanie gibt in der ZDF-Sendung "Johannes B. Kerner" ein Interview. Die Eltern und ihr Anwalt begründen den Gang in die Öffentlichkeit und ihre Forderung, dass Stephanie aussagt, damit, dass nur so der Peiniger ihrer Tochter für immer hinter Gitter komme.

16. September: Stephanies Familie fordert im Nachrichtenmagazin "Focus" vom Freistaat Sachsen Schadenersatz und Schmerzensgeld wegen polizeilicher Fahndungspannen.

28. September: Die Staatsanwaltschaft Dresden erhebt Anklage gegen den 36-Jährigen.

19. Oktober: Das Land Sachsen lehnt die Zahlung von Schadenersatz an Stephanies Familie ab.

6. November: Unter großem öffentlichen Interesse beginnt vor dem Dresdner Landgericht der Prozess gegen den arbeitslosen Anlagenbauer. Am ersten Verhandlungstag randaliert der Angeklagte und kann von sechs Beamten nur mit Mühe fest gehalten werden.

8. November: Der Angeklagten nutzt einen morgendlichen Hofgang, um auf das Dach der JVA zu klettern. Stundenlang hält er Justiz und Öffentlichkeit in Atem. Stephanies Vater wirft den Behörden vor, die Gefährlichkeit des Mannes noch immer nicht erkannt zu haben.

Quelle: ntv.de

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