Hoffen auf Schwarz-Gelb Die Entwicklung der FDP
15.05.2009, 12:15 UhrFür Guido Westerwelle steht die Bundesrepublik vor einer "schicksalhaften Bundestagswahl". Der FDP-Partei- und Fraktionschef sieht seine Partei dabei als Garant gegen die "Gefahr eines Linksrutsches". Der Frontmann schwört die Liberalen auf ein Regierungsbündnis mit der Union ein, Alternativen lehnt er ab.
In bundesweiten Umfragen liegen die Liberalen vor Grünen und Linkspartei stabil bei 13 und mehr Prozent. Im Bundestag bilden die Freidemokraten mit 61 Mandaten die drittgrößte Fraktion nach den Regierungsparteien CDU/CSU und SPD. Seit 2006 ist Westerwelle auch Fraktionsvorsitzender der 1998 in die Opposition verwiesenen FDP.
Bei der Bundestagswahl 2005 reichte der Stimmenzuwachs der Freidemokraten auf 9,8 Prozent (plus 2,5 Punkte) nicht für eine Regierungskoalition mit der Union. 2002 war die Messlatte besonders hoch gelegt. Statt der vom damaligen Partei-Vize Jürgen Möllemann anvisierten 18 Prozent erreichte die FDP dann aber nur 7,4 Prozent.
Derzeit sitzen die Liberalen in 13 der 16 Landesparlamente. Nicht vertreten sind sie in den Landtagen von Brandenburg, Hamburg und Thüringen. FDP-Minister gibt es in fünf Ländern in Koalitionen mit der Union: Baden-Württemberg (seit 1996), Niedersachsen (2003), Nordrhein-Westfalen (2005), Bayern (2008) und Hessen (2009). Nach zwei Fehlschlägen gelang 2004 die Rückkehr ins Europaparlament.
Seit Westerwelle im Mai 2001 den Vorsitz der heute mehr als 67 000 Mitglieder zählenden Partei übernommen hat, ist die FDP tendenziell im Aufwind. Nur bei sieben der seitdem mehr als 50 Wahlen aller Art verschlechterten sich die Liberalen, zuletzt 2006 in Sachsen-Anhalt und Berlin. Der jüngste Erfolg war Anfang 2009 die vorgezogene Wahl in Hessen mit 16,2 Prozent (plus 6,8) mit der anschließenden Regierungsbeteiligung unter Ministerpräsident Roland Koch (CDU).
Quelle: ntv.de