Dossier

Hintergrund Nur 1.388 Auslandsadoptionen

Bei Adoptionen steht nach deutschem und internationalem Recht das Wohl des Kindes im Mittelpunkt. Das Haager Abkommen von 1993, das Auslandsadoptionen regelt, betont, "dass jeder Staat vorrangig angemessene Maßnahmen treffen sollte, um es dem Kind zu ermöglichen, in seiner Herkunftsfamilie zu bleiben".

Der Vermittlung von Kindern wird von den Landesjugendämtern oder den Adoptionsvermittlungsstellen der regionalen Jugendämter sowie von Trägern der freien Jugendhilfe organisiert. Eine Auslandsadoption kostet Zeit und Geld: mindestens zwei Jahre und - je nach Vermittlungsstelle und Herkunftsland des Kindes - bis zu 20.000 Euro.

Dennoch sind Auslandsadoptionen für kinderlose Paare häufig der letzte Weg, den Kinderwunsch zu erfüllen. Nach jahrelangem drastischem Rückgang stabilisierte sich die Zahl der Adoptionen 2006 wieder. Inlandsadoptionen außerhalb der Familie sind weiterhin die Ausnahme. 2006 wurden in Deutschland insgesamt 4.748 Kinder adoptiert, die weitaus meisten von der Stiefmutter oder dem Stiefvater (2.569) oder von Verwandten (256).

Die meisten adoptierten Kinder kamen aus Deutschland (3.360). Lediglich 1.388 Auslandsadoptionen wurden registriert. Davon wiederum gingen die meisten Kinder an Stiefmütter und -väter (663), ein Teil an Verwandte (142). Nur 583 Kinder der offiziell registrierten Auslandsadoptionen wurden von Paaren adoptiert, die mit den Kindern nicht verwandt waren.

Die meisten aus dem Ausland adoptierten Kinder kommen aus Russland (256) und Thailand (115). Danach folgen die Ukraine (98), Polen (69), Kolumbien (44), die Türkei (42), Rumänien (35), Äthiopien (33) sowie Indien und Brasilien (je 25).

Quelle: ntv.de

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