"Liebe Parteifreunde" Paulis Abrechnung
29.09.2007, 13:37 UhrDie Fürther Landrätin und "Parteirebellin" Gabriele Pauli hat am Samstag beim Parteitag mit der CSU-Führung abgerechnet. Die Deutsche Presse-Agentur dokumentiert die kritischen Aussagen Paulis in Auszügen aus einem Mitschnitt:
"Sie (die Vorgeschichte) begann damit, dass ich etwas gesagt habe, was viele im Lande so empfunden haben und auch in unserer Partei. Ich habe dann erlebt, wie die Staatskanzlei in Aktion getreten ist und wie ich danach als - ja - nicht glaubwürdig bezeichnet worden bin.
Ich habe dann erlebt, wie die Fraktion in Wildbad Kreuth (...) in einer Nacht beschlossen hatte, dass man in Zukunft in Bayern mit einer neuen Führung weitermachen möchte. Und mich hat man danach als die Königsmörderin bezeichnet. (...)
Ich habe mir in der Zwischenzeit sehr viel anhören müssen, liebe Parteifreunde. Man hat versucht, mich in die Ecke des Rotlichts zu stellen. Man hat versucht, mir den Parteiaustritt nahezulegen, man hat versucht... - Ja, lieber Günther (Beckstein), Du hast gesagt, die wird nicht Ministerin. Das trifft mich nicht, das ist nicht das, warum ich mich engagiere. Man hat versucht, mich mit allen möglichen Begriffen zu bezeichnen, um mich unglaubwürdig zu machen, obwohl ich (...) als Landrätin mich sehr engagiert habe, seit 30 Jahren hier dabei bin, stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Union war und mich immer gern und voll eingebracht habe. (...)
Man versucht natürlich immer die Verantwortlichen zu finden für eine Entwicklung, und man tut sich leicht, wenn man das einer Person alles anhängen kann und dann am Schluss sagt, diese Person, die wollen wir am besten auch ganz heraushaben aus unserer Partei, denn sie symbolisiert sozusagen diese Geschichte, mit der wir uns gar nicht identifizieren. (...) Man ist sich so gar nicht so richtig einig, wie man mit mir umgehen soll.
Und Du, lieber Günther, ich möchte von Dir nur eine Erklärung haben: Wie kann es sein, dass jemand wie ich, die sich einbringt - fachlich mit Argumenten und mit Forderungen, die vielleicht nicht immer ganz ins Konzept einiger passen (...) - aber Günther, wie kann es sein, dass jemand so wie ich von Dir dann als eine Person bezeichnet wird, die zum Psychiater muss. (...) Was hat dich dazu veranlasst zu sagen, diese Frau soll zum Psychiater. Ich möchte auch keine Entschuldigung, ich möchte nur eine Erklärung."
Quelle: ntv.de