n-tv.de Interview Weiße Ostern?
20.03.2007, 13:04 UhrTief "Paul" bringt pünktlich zum Frühlingsbeginn am Mittwoch vorübergehend den Winter nach Deutschland. Schnee bis ins Flachland und einstellige Temperaturen kündigten die Wetterexperten an. Björn Alexander aus der n-tv Wetterredaktion über die aktuelle Wetterlage und die Aussichten auf Weiße Ostern.
n-tv.de: Wir dachten letzte Woche, nun kommt der Sommer. Jetzt macht sich Enttäuschung breit. Was ist los?
Björn Alexander: Für den Sommer ist es wohl ein bisschen zu früh. Aber in der Tat wird es auch mit einem warmen Start in den Frühling nichts. Ein Ableger des so genannten Mittelmeertiefs schickt in den nächsten Tagen seine Ausläufer über die Alpen zu uns. In der Nacht werden sich zudem die Wolken von Osten verdichten. Die Temperaturen liegen bei 0 Grad. Die Folge dann am Mittwoch: Südlich Berlins bis zum Alpenrand wird es teils kräftig regnen und schneien. Der Wind frischt kräftig auf. Für die Küsten könnte das Sturmflutgefahr bedeuten.
Normal ist das aber nicht?
Doch, doch, ein polarer Kaltlufteinbruch ist bis in den Juni möglich. Denken Sie an das letzte Jahr, als es kurz vor WM-Beginn noch ziemlich kalt war. Ungewöhnlich ist die Verbindung zwischen der polaren Kaltluft und der feuchten Mittelmeerluft, die nun zu uns kommt. Die wärmere, feuchte Mittelmeerluft aus dem Süden schiebt sich unter die kalten Luftschichten. Die warme Luft steigt auf, kühlt ab - es schneit.
Müssen wir mit weißen Ostern rechnen?
Wohl nicht (lacht). Einen Dauerwinter wird es nicht geben. Was wir sagen können: Zum Wochenende hin wird es vermutlich noch kühler, mit winterlichen Straßenverhältnissen muss die ganze Woche über gerechnet werden. Genauere Prognosen sind bei dieser Wetterlage allerdings sehr schwierig. Das Wochenende wird aber ruhiger und milder.
Und wenn unsere Wetter-Modelle Recht bekommen, wird ein kräftiges Hoch, das sich derzeit über Skandinavien aufbaut, Anfang kommender Woche im Norden Deutschlands für milderes und sonnigeres Wetter sorgen. Im Süden dagegen bleibt es nass und trüb.
Quelle: ntv.de