Alles begann mit Sex-Video Wer ist Paris Hilton?
10.06.2007, 12:26 UhrKaum ein Name wird im Internet so häufig gesucht wie der ihre: Paris Hilton. Die Frage, wer oder was sie eigentlich ist, muss aber noch beantwortet werden. Die Medien bezeichnen sie als "Party-Girl" und "Hotel-Erbin". Doch im Grunde ist Paris Hilton einfach nur bekannt dafür, berühmt zu sein. Nur so ist der Rummel um ihre Gefängnisstrafe wegen diverser Verkehrsdelikte zu erklären, der sogar einen Streit zwischen US-Justiz und Polizei auslöste.
Begründet wurde ihr Ruhm durch ein Sexvideo, das ihr Ex-Freund Rick Salomon ins Internet stellte. Mit ihrem lautstarken Protest dagegen machte die 26-Jährige, deren Vermögen auf Hunderte Millionen US-Dollar geschätzt wird, kräftig Reklame für sich. "Seltsamerweise war das für sie, was für einen Filmschauspieler die erste große Erfolgsrolle ist", erläutert Robert Thompson, Professor für Volkskultur an der Universität Syracuse. "Alles, was sie danach getan hat, gründet auf dem Sexvideo."
In einer später auch vom Privatsender ProSieben übernommenen Reality-Show mit dem Titel "The Simple Life" (Das einfache Leben) stieg die Vertreterin des amerikanischen Geldadels in die Niederungen der Arbeiterklasse herab. Seither sorgt die Urenkelin des Hotelgründers Conrad Hilton oft für Schlagzeilen, mal beruflich als Unternehmerin, auch als Fotomodell, Schauspielerin und Sängerin, aber ebenso mit ihrem Privatleben -wie jetzt wieder mit ihrer Verurteilung und Inhaftierung.
Über Hiltons Intelligenz ist man sich uneins: Es gibt zwei Denkschulen: Nach der einen ist ihre zur Schau gestellte Naivität in Wahrheit die raffinierte Marketingstrategie eines "Faszinosums" (Thomas Gottschalk). Nach der anderen ist Paris nicht mehr als ein "Fleisch gewordener Klingelton", wie es der Medienprofessor Jo Groebel formuliert. Anhänger der zweiten Richtung verweisen auf einige eidesstattliche Erklärungen Hiltons. Vor einem Gericht in Los Angeles antwortete die Weitgereiste einmal auf die Frage, ob ein bestimmter Zeitungsartikel in Großbritannien erschienen sei: "Nein, in London."
Sie selbst versichert: "Ich bin schlauer als die meisten." Schließlich habe sie aus eigener Kraft ein "Marken-Imperium" aufgebaut, ein florierendes Wirtschaftsunternehmen rund um ihr Image als "amerikanische Prinzessin". Und Beleidigungen steckt sie angeblich weg. "Sie hat ein sehr dickes Fell", meint der Klatschexperte der "New York Post", Richard Johnson. Für ihren Gefängnisaufenthalt momentan allerdings wohl nicht dick genug: Denn nach drei Tagen Haft, vorübergehender Entlassung und ihrer neuerlichen Inhaftierung am Freitag ist sie eher das Kind, das weinend nach der Mutter ruft: "Mami, Mami, Mami".
Quelle: ntv.de