Dossier

Geburtenziffer 2005 auf Rekordtief Zahl der Geburten sinkt weiter

In Deutschland kommen seit 1998 von Jahr zu Jahr weniger Kinder zur Welt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden ist die Geburtenziffer 2005 sogar auf ein Rekordtief gefallen und hat erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg die Marke von 700.000 unterschritten: Auf Grundlage der ersten drei Quartale rechnen die Statistiker für 2005 mit 680.000 bis 690.000 Geburten.

1946 registrierten die Standesämter nach den Tabellen der Statistiker in ganz Deutschland noch 921.677 Geburten. Die Zahl kletterte bis 1964 auf 1,36 Millionen und übertraf damit die der Sterbefälle um fast eine halbe Million. Danach gingen die Geburten allerdings rasch zurück. Für 1972 ermittelten die Statistiker noch gut 900.000 Geburten. Erstmals seit 1947 lag in diesem Jahr die Zahl der Sterbefälle höher.

Von Mitte der 70er Jahre an stiegen die Geburtenziffern allmählich wieder, ohne aber die Zahl der Gestorbenen einzuholen. 1990 wurden nochmals 905.675 Geburten registriert. 2004 waren es mit rund 706.000 schon etwa 200.000 Geburten weniger. Zugleich starben rund 818.000 Menschen. Damit lag die Zahl der Sterbefälle um 113.000 über der Zahl der Neugeborenen.

Die Entwicklung wird sich nach einer Berechnung des Statistischen Bundesamtes fortsetzen. Bei einer konstanten Geburtenhäufigkeit von derzeit durchschnittlich 1,4 Kindern pro Frau wird die Geburtenzahl bis zum Jahr 2050 auf rund 560.000 sinken. Die Zahl der Gestorbenen wird dann etwa doppelt zu hoch sein, was ein Geburtendefizit von rund 580.000 zur Folge haben wird.

Noch dramatischer erscheint der Trend, wenn die Geburtenzahl ins Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt wird: Kamen in den 50er und 60er Jahren auf je 1.000 Einwohner noch bis zu 18,1 Geburten, fiel der Quotient bis 1979 auf 10,5. Von 1993 an stand nur noch eine 9 vor dem Komma, seit 2001 ist es nur noch eine 8. 1998 lag die Quote bei 9,6 -2004 nur noch bei 8,5.

Konstanter zeigt sich die Sterberate: Sie lag 1950 bei 10,9 je 1.000 Einwohner, in den 60er, 70er und bis Mitte der 80er Jahre um 12 und 2004 bei 9,9. Seit 1972 zählen die Standesämter mehr Sterbefälle als Geburten. Dass die Bevölkerungszahl seit 2002 gleichwohl stagniert, liegt an Zuzügen aus dem Ausland.

Allerdings haben die Statistiker schon früher Abnahmen der Bevölkerung registriert - meist dann, wenn mehr Menschen Deutschland verließen als von außen zuwanderten. 1956 addierten sich Einbußen von 1,3 Prozent im Osten und 0,3 Prozent im Westen zu einem gesamtdeutschen Minus von 0,6 Prozent. Von 1974 bis 1977 gab es vier Jahre in Folge in beiden deutschen Staaten eine Negativentwicklung. Auch von 1982 bis 1985 schrumpfte die Bevölkerung.

Quelle: ntv.de

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