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Aschermittwoch Alle an der roten Front

Es gibt eine politische Veranstaltung in Deutschland, auf der Polemik und Grobheiten nicht nur erlaubt sind, sondern geradezu erwartet werden. Die Veranstaltung findet weiträumig, immer am selben Tag des Jahres und unter Beteiligung aller Parteien statt. Es ist der politische Aschermittwoch. Witz ist übrigens auch gestattet, ist aber eher selten. Und selbst die Grobheiten hielten sich diesmal sogar in der niederbayerischen Heimat dieses politischen Brauchtums in engen Grenzen.

Aber die CSU ließ erkennen, wie sie die kommenden Wahlkämpfe bestreiten will und wohl auch den Bundestagswahlkampf des kommenden Jahres: Indem sie die SPD in eine bedenkliche Nähe zur Linkspartei rückt, die Doppelung "rot-rot" wie Ministerpräsident Beckstein zu "blutrot" vereint. Und der Dank, den der CSU-Vorsitzende Huber dem hessischen Ministerpräsidenten Koch aussprach, lässt auch vermuten, dass sie der ganzen Union einen polarisierenden Wahlkampf empfehlen wird.

Der Linkspartei wird in Umfragen derzeit bundesweit eine Zustimmung von deutlich über zehn Prozent zugesprochen. Sie ist keine zu vernachlässigende Größe und sie wurde in Niederbayern auch nicht vernachlässigt, auch nicht bei den Grünen und nicht bei der FDP. Allein der SPD-Vorsitzende Beck mochte über sie nicht mehr verlieren als eine Randbemerkung. Gegner ist sie für alle anderen. SPD und Grünen hat sie schon einen Wahlsieg vermasselt. Für Union und FDP ist sie die Schelle, die sie der SPD gern umhängen möchten.

Quelle: ntv.de

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