Ratgeber

Mitten in der Heizperiode 51 Gasanbieter erhöhen Preise

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Gasverbraucher sollten die Angebote der Versorger derzeit genau unter die Lupe nehmen. 51 Anbieter erhöhen zum Januar die Preise, 48 Anbieter dagegen senken sie, wie das Verbraucherportal Verivox am Montag mitteilte. Grund für die gegenläufige Entwicklung ist die Wirtschaftskrise: Weil die Industrie weniger Gas verbraucht, wird mehr als sonst auf dem freien Markt angeboten.

 

Laut Verivox erhöhen 51 Gasanbieter ihre Preise im Januar um durchschnittlich 5,2 Prozent. Betroffen sind demnach mehr als zwei Millionen Haushalte, da sich unter den Anbietern auch mehrere große Gasversorger befinden.

 

Gleichzeitig aber senken auch 48 Versorger ihre Preise um durchschnittlich 5,4 Prozent. Hier handelt es sich allerdings vor allem um kleinere Versorger, so Verivox-Sprecherin Dagmar Ginzel. Deshalb dürften nicht so viele Haushalte betroffen sein.

 

Preisweitergabe hängt von Vertragsgestaltung ab

 

Der Energieexperte des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Holger Krawinkel, forderte Gaskunden auf, den Markt zu beobachten und gegebenenfalls zu wechseln. Viele Anbieter heben demnach jetzt die Preise an, weil sie selbst langfristige Verträge geschlossen haben, in denen sich der Preis fürs Gas nach dem Ölpreis richtet - und der ist in den vergangenen Monaten wieder gestiegen. Anbieter ohne feste Verträge dagegen könnten nun günstig Gas kaufen, das an der Leipziger Gasbörse angeboten werde. In der Wirtschaftskrise sei weniger Gas verbraucht worden als vertraglich vereinbart eingekauft.

 

Krawinkel rechnet damit, dass sich die sogenannte Ölpreisbindung langsam auflösen wird. Verbraucher, die zu günstigen Gasanbietern wechseln, würden diese Entwicklung noch beschleunigen. Der Energieexperte prognostiziert zudem, dass die Preise für Öl schneller steigen werden als die für Gas, da Öl weitaus knapper ist.

 

Die Preise für Gas waren in diesem Jahr erstmals gesunken. Bis 2008 allerdings stiegen sie jahrelang kontinuierlich an, wie aus einer am Montag veröffentlichten Tabelle des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Danach stiegen die Erlöse der Anbieter beim Verkauf von Gas an private Haushalte von 3,63 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2002 auf voraussichtlich 5,69 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2008. Der sogenannte Durchschnittserlös wird ohne Mehrwertsteuer angegeben.

 

Vergleichsrechner - Gaspreise

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen